Verkehrszählung in Düsseldorf Weniger Autos, mehr als doppelt so viele Fahrräder

Düsseldorf · Die Zahl der Radfahrer in der Düsseldorfer Innenstadt hat sich in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt, dagegen ist der Autoverkehr zurückgegangen. In der Mehrheit sind die Radler damit aber noch lange nicht. Die aktuellen Zahlen.

 Eine Frau fährt mit einem Fahrrad während des Sonnenuntergangs am Rhein entlang.

Eine Frau fährt mit einem Fahrrad während des Sonnenuntergangs am Rhein entlang.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Der Kraftfahrzeugverkehr ist in der Düsseldorfer Innenstadt in den vergangenen 20 Jahren zurückgegangen. Der Radverkehr hat sich im selben Zeitraum verdoppelt. Das ist das Ergebnis der Auswertung der Verkehrszählung aus dem Jahr 2021.

„Unsere Offensive, um das Fahrradfahren attraktiver zu machen, zeigt Erfolg“, sagt Oberbürgermeister Stephan Keller. Viele Gründe würden für den Umstieg auf das Fahrrad sprechen, so Keller, man komme damit schneller, preiswerter, klimaschonender, komfortabler und gesünder in die Innenstadt.

Die Zählungen finden in Düsseldorf seit den 1960er-Jahren statt, um Verkehrsentwicklungen festzustellen. Dabei handelt es sich um Zählungen der ein- und ausfahrenden Kraftfahrzeuge sowie der Fahrräder an Werktagen über einen Zeitraum von 16 Stunden in der Zeit von 6 bis 22 Uhr.

Ergebnisse Fahrradverkehr Der stärkste Fahrradverkehr wurde erwartungsgemäß am Innenstadtring mit 50.000 Rädern gezählt (jeweils bezogen auf die 16 Stunden), gefolgt vom Cityring mit 40.000, dem sogenannten Riegelviereck bestehend aus West-, Ost-, Nord- und Südriegel mit 25.000 sowie dem Fernring mit 13.000 Rädern. Auf allen Rheinbrücken zusammen sind es 8000 Räder.

In den letzten 20 Jahren seit 1999 hat sich der werktägliche Rad-Verkehr am Cityring und Innenstadtring verdoppelt, auf den Rheinbrücken und am Riegelviereck ist er um etwa 50 Prozent gestiegen. Am Fernring (entspricht der Stadtgrenze) hat der Rad-Verkehr dagegen nur um 20 Prozent zugenommen.

Neben dem absoluten Anstieg der Rad-Verkehrsfrequenz ist auch der Radverkehrsanteil am Gesamtverkehr gestiegen. Bei City- und Innenstadtring jeweils von rund vier bis fünf auf elf Prozent, bei Rheinbrücken und Riegelviereck von rund zwei auf drei bis vier Prozent, beim Fernring von einem auf zwei Prozent.

Ergebnisse Kraftfahrzeuge Die Verkehrsbelastung aller Straßen des Fernrings lag bei rund 860.000 Kraftfahrzeugen über 16 Stunden an einem Werktag. Dies ist erstmals ein Einbruch, bislang wurden dort kontinuierliche Verkehrszuwächse erfasst. So waren es etwa 2016 rund 950.000 Kfz. Dagegen hat auf allen Rheinbrücken im Zeitraum der letzten 20 Jahre der Verkehr laufend zugenommen, mit Ausnahme des Corona-Jahres 2021.

Für die Verkehrsentwicklung in der Innenstadt lässt sich laut Stadt ein Trend erkennen: Dort nimmt der Verkehr seit 20 Jahren ab. Dies betrifft den Cityring (von rund 450.000 auf rund 350.000 Kfz) und den Innenstadtring (von rund 575.000 auf rund 450.000 Kfz).

„Im Gegensatz zum motorisierten Verkehr hat der Radverkehr in den Corona-Jahren deutlich zugenommen“, sagt Mobilitätsdezernent Jochen Kral. Das verkehrsplanerische Paket zur Förderung des Radverkehrs zeige eine lang anhaltende Wirkung. Umweltbewusstsein, Akzeptanz und Mobilitätskosten führten zu einer städtisch gewünschten Entwicklung, so Kral.

(csr)
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