Verkehr in Düsseldorf Eine halbe Million Falschparker - Rekord bei Drittanzeigen

Düsseldorf · Die Zahl Verkehrssünder in Düsseldorf hat 2021 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen und wieder das Niveau vor der Pandemie erreicht. Fast eine halbe Million Falschparker wurden erwischt. Ein neuer Rekord wurde bei Drittanzeigen von Bürgern aufgestellt.

 Falschparker in Düsseldorf.

Falschparker in Düsseldorf.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Fast eine halbe Million Falschparker, beinahe eine viertel Million Temposünder - die Zahl der erwischten Verkehrssünder in Düsseldorf hat 2021 laut Stadt wieder das Niveau vor der Pandemie erreicht. Der Überblick.

Geschwindigkeitsüberwachung 228.929 Autofahrer haben im vergangenen Jahr Post von der Stadt erhalten, weil sie im Stadtgebiet zu schnell gefahren waren (2020: 208.009). Im Rheinufertunnel wurden mit 94.407 (2020: 117.345) die meisten Verstöße registriert. Spitzenreiter war ein Autofahrer, der im Oktober mit 151 Kilometer pro Stunde statt der erlaubten 60 km/h durch den Tunnel raste.

Die Überwachungsanlage auf der A44 musste Ende Februar 2021 wegen Brückenbauarbeiten außer Betrieb genommen werden. Bis dahin betrug die höchste gemessene Geschwindigkeit 200 Kilometer pro Stunde - doppelt so schnell wie die erlaubten 100 km/h. Die zehn stationären Blitzer im Stadtgebiet lösten im vergangenen Jahr 31.363 Mal aus. Mobile und semistationäre Blitzer erwischten in dem Zeitraum 98.952 Verkehrssünder, 2020 waren es 58.157.

Rotlichtsünder Wegen Missachtens einer roten Ampel wurden im vergangenen Jahr 8287 Bußgeldverfahren eingeleitet (2020: 10.981). Der Rückgang ist laut Stadt auf den zeitweiligen Ausfall einer Messanlage zurückzuführen. Die meisten Verstöße wurden am Nordstern festgestellt, wo 7961 Autofahrer (2020: 9.382) Rotlichtsünder erwischt wurden.

Ruhender Verkehr 494.603 Halt- und Parkverstöße hat das Ordnungsamt 2021 mit Verwarn- oder Bußgeldern geahndet (2020: 438.417). Davon hatten 155.868 (2020: 133.626) Autofahrer die Höchstparkdauer überschritten oder keinen Parkschein gelöst. 5605 (2020: 4.798 Mal) Verkehrsteilnehmer wurden erwischt, weil sie ohne Berechtigung auf einem Behindertenparkplatz geparkt hatten. 75.904 Mal (2020: 52.654) wurden Verkehrsteilnehmer erwischt, die auf Geh- und Radwegen geparkt haben.

 „Ich bin fassungslos, wie viele Menschen ihr Auto falsch abstellen“, so Lerke Tyra, Vorsitzende des Düsseldorfer Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs. „Das macht im Durchschnitt mehr als 210 Behinderungen auf Geh- und Radwegen pro Tag.“ Und das sei ja nur die Spitze des Eisbergs. Die Dunkelziffer liege wahrscheinlich um ein Vielfaches höher. Der Fahrradclub ruft dazu auf, gefährliche Parkverstöße der Bußgeldstelle zu melden.

Drittanzeigen Von den gesamten Verfahren wurden 32.340 (6,5 Prozent) auf Anzeigen von Bürgern hin eingeleitet. Der Rekordwert des Vorjahres - 2020 gab es 30.339 sogenannte Drittanzeigen - wurde damit ein weiteres Mal übertroffen. Hauptärgernis aus Bürgersicht ist das Parken auf Geh- und Radwegen, gefolgt vom absoluten Haltverbot sowie das ordnungswidrige Parken vor Ein- und Ausfahrten.

Einnahmen Die Gesamtsumme der Geldbußen wird sich nach aktueller Schätzung für 2021 auf rund 17,3 Millionen Euro belaufen (2020: 17,3 Millionen Euro) - noch sind allerdings nicht alle Verfahren abgeschlossen.

Herkunft Im ruhenden Verkehr wurden 50 Prozent der Verstöße von Fahrzeugenhaltern mit Düsseldorfer Kennzeichen begangen. Weitere 6,3 beziehungsweise 6,2 Prozent entfallen auf die Kennzeichen der Kreise Rheinkreis Neuss (NE) und Kreis Mettmann (ME).

(csr)
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