Düsseldorf Vergleich im Streit um Mack-Bilder?

Düsseldorf · Kunstsammler verklagte das Land NRW wegen Schäden an vier Werken.

Nach sechs Jahren Dauerstreit um Bilder des renommierten "Zero"-Künstlers Heinz Mack hat ein 72-jähriger Kunstsammler von Prozessen jetzt allmählich die Nase voll. Das sagte er gestern am Rande eines Zivilverfahrens vor dem Landgericht. Dort hat er aktuell das Land NRW auf rund 14.000 Euro Schadensersatz verklagt, weil vier seiner Mack-Bilder in amtlicher Obhut angeblich massiv beschädigt worden seien. Dafür müsse das Land aufkommen, so der Kläger.

Und doch deutet sich jetzt ein Kompromiss in dieser Dauerfehde an. Der Kunstsammler ließ durchblicken, dass er mit 8000 Euro auch zufrieden wäre. "Ich will endlich Ruhe haben", sagte er nach der Verhandlung. Die Richterin will nun innerhalb von vier Wochen einen entsprechenden Vergleichsvorschlag ausarbeiten.

2010 hatte Künstler und Zero-Mitbegründer Heinz Mack von der verblüffend umfangreichen Sammlung dieses pensionierten Handwerkers erfahren und Anzeige gegen den jetzt 72-Jährigen erstattet. Eins der Werke war nämlich auf 1986 datiert, während Mack angab, er habe es erst 1988 geschaffen. 14 Mack-Bilder des Sammlers wurden daraufhin beschlagnahmt, amtlich eingelagert und überprüft. Doch dabei kam heraus: Keins der Werke war gefälscht, auch ein Diebstahl oder eine Hehlerei des Sammlers war nicht zu beweisen. Und Mack musste später einräumen, dass jenes Werk bereits in einem von ihm selbst autorisierten Werkverzeichnis mit der Jahreszahl 1986 auftauchte. Der Sammler bekam alle Bilder daher zurück. Doch während der mehrmonatigen amtlichen Verwahrung seien bei vier seiner Mack-Werke die Glasscheiben beschädigt worden, die Bilder seien durch die feinen Glaspartikel dann schwer zerkratzt worden. Das hat ein Gutachter gestern im Landgerichtsprozess bestätigt.

Ob die Restaurierung jener Werke wirklich knapp 14.000 Euro kosten würde und das Land NRW diese Kosten komplett übernehmen müsste, soll gerichtlich offenbar nicht mehr bis ins kleinste Detail geklärt werden. Der Sammler und sein Anwalt kamen gestern mit einem Anwalt des Landes vorerst überein, dass man auch mit einem Kompromiss über 8000 Euro leben könnte. Ob es dazu kommt, soll vor Jahresende abschließend geklärt werden.

(RP)
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