Sicherheitspersonal in Düsseldorf Verdi droht mit Flughafen-Streik
Düsseldorf · Nach dem Arbeitskampf der Vorfeldlotsen am Frankfurter Flughafen könnte im kommenden Monat das Sicherheitspersonal an den Flughäfen Köln und Düsseldorf die Arbeit niederlegen und damit für Beeinträchtigungen im Flugverkehr sorgen.

Streik: Ihre Rechte als Fluggast
Auslöser ist ein Streit zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) über die Zuständigkeit für die Luftsicherheitsassistenten. Diese bei privaten Firmen wie Klüh, Kötter oder FIS angestellten Kräfte sind etwa für die Personenkontrollen an den Flughäfen zuständig.
"Sollte die DPolG bei den voraussichtlich Mitte bis Ende April anstehenden Tarifverhandlungen mit am Tisch sitzen, werden unsere Mitglieder die Gespräche sofort abbrechen und in den Streik treten", drohte Özay Tarim, Gewerkschaftssekretär von Verdi Düsseldorf. Bislang hat die Dienstleistungsgewerkschaft ausschließlich mit dem Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) verhandelt. Seit dem vergangenen Jahr wirbt auch die DPolG massiv um die Beschäftigten. Ihr Vorsitzender Reiner Wendt hatte im Dezember angekündigt, dass die DBB Tarifunion für seine Organisation ab Frühjahr vom Arbeitgeberverband als Verhandlungspartner anerkannt würde. Ein BDSW-Sprecher bestätigte gestern, dass es Gespräche mit der DPolG gebe. Es handle sich noch nicht um Tarifverhandlungen, sondern um Sondierungsgespräche.
Um ihre Pfründe bangend wirft Verdi der DPolG vor, nicht zuständig zu sein, da die Gewerkschaft laut eigener Satzung ausschließlich die Belange von Polizeibeschäftigten vertrete. Rückendeckung für diese These bekommt Verdi nun auch von der Bundespolizei, die die Luftsicherheitsassistenten als "Beliehene mit hoheitlichen Aufgaben" beschäftigt. In einem Schreiben, das unserer Zeitung vorliegt, erklärt das Bundespolizeipräsidium in Potsdam: "Diese Luftsicherheitsassistenten sind keine Tarifbeschäftigten der Bundespolizei, sie sind Angestellte des beauftragten Sicherheitsdienstleisters und haben mit diesem einen Arbeitsvertrag. Der Status eines ,Polizeibeschäftigten' liegt bei diesen beliehenen Luftsicherheitsassistenten demnach nicht vor." Verdi-Gewerkschaftssekretär Tarim wirft der DPolG deshalb bewusste Täuschung vor, da sie den privaten Sicherheitskräften vorgaukele, Polizeibeschäftigte zu sein.
Für die kommende Woche haben sowohl die DPolG als auch Verdi die Luftsicherheitsassistenten zu Informationsveranstaltungen eingeladen.