Serie Meine Ausbildung (87) Verantwortlich für sichere Flugzeuge

Düsseldorf · Der Betrieb Die Airberlin Technik am Flughafen Düsseldorf ist zuständig für die Wartung der Flugzeuge der eigenen Fluggesellschaft und anderer Airlines. Dazu zählen die Routine-Checks im Linienflugbetrieb und die Wartung und Instandsetzung der Flugzeuge.

 Daniel Palm muss bei seiner Arbeit viel Verantwortung übernehmen. Schließlich müssen sich die Piloten auf seine Reparaturen verlassen.

Daniel Palm muss bei seiner Arbeit viel Verantwortung übernehmen. Schließlich müssen sich die Piloten auf seine Reparaturen verlassen.

Foto: hans-jürgen bauer

Der Betrieb Die Airberlin Technik am Flughafen Düsseldorf ist zuständig für die Wartung der Flugzeuge der eigenen Fluggesellschaft und anderer Airlines. Dazu zählen die Routine-Checks im Linienflugbetrieb und die Wartung und Instandsetzung der Flugzeuge.

Insgesamt sind 1800 Mitarbeiter an 15 nationalen und internationalen Standorten vertreten. "In Düsseldorf haben wir aktuell 80 Auszubildende", sagt Ausbildungsleiterin Sabrina Tielke. Pro Jahr können auch 80 Schülerpraktikanten erste Kontakte zur Luftfahrt knüpfen. In der eigenen Ausbildungswerkstatt in Heerdt werden im ersten Lehrjahr die Grundkenntnisse für die Flugzeugwartung vermittelt. Neben dem Avionik-Labor gibt es Bereiche zur Kunststoff- und Leichtmetallverarbeitung, Dreh- und Fräsmaschinen und Teile eines echten Flugzeugs. Im zweiten Lehrjahr geht es direkt in die Halle des Hangar 7 am Flughafen Düsseldorf. "Im Rahmen der Ausbildung besteht auch die Chance an unseren Standorten in München oder Berlin zu arbeiten", sagt Sabrina Tielke. Azubi Daniel Palm (24) ist im dritten Lehrjahr und macht Tages- und Wochenchecks. "Fünf bis sechs Flieger sind da morgens keine Seltenheit, wenn die Starts um sechs Uhr beginnen", sagt er.

Die Bewerbung Leidenschaft für die Luftfahrt und Interesse für Technik sind unverzichtbar: "Wir wünschen uns Kerosin im Blut", sagt Ausbildungsleiterin Tielke. Voraussetzung ist die Mittlere Reife und gute Noten in Mathematik, Physik und Englisch. Englisch ist die Fachsprache für Flugbetrieb und Wartung. Viele der Auszubildenden bei Airberlin haben aber auch ein Abitur, die meisten schon ein Schülerpraktikum absolviert. Rund 500 Bewerbungen kommen für die 15 bis 20 Plätze, die zu vergeben sind. Es gibt technische Tests im Auswahlverfahren, und der persönliche Eindruck zählt: "Uns interessiert, ob jemand Modellbau macht, sich in der Freizeit mit Luftfahrt beschäftigt oder sich sozial engagiert", sagt Tielke. Für das Ausbildungsjahr 2015 sind Bewerbungen online bis Oktober möglich.

Die Ausbildung Den Ölstand von Triebwerken messen, Bremsen und Reifen prüfen aber auch mit der Crew und den Piloten sprechen - der Beruf des Fluggerätmechanikers ist abwechslungsreich und Teamarbeit. "Wir tragen viel Verantwortung, und das ist auch eine Herausforderung, die ich gerne annehme", sagt Daniel Palm. Kleine Fehler können eine große Wirkung haben. Gearbeitet wird im Schichtbetrieb. "Da kann ich auch morgens mal ausschlafen, wenn ich Spätschicht habe", sagt der 24-Jährige. In den großen Hallen sei man viel in Bewegung, bei Wind und Wetter auch draußen auf dem Vorfeld. Ein spezieller Führerschein für das Vorfeld gehört zur Ausbildung, ebenso wie die Bodengeräteeinweisung für die Hebebühnen. Schwindelfrei sollte man in jedem Fall sein, erklärt der Azubi, denn hin und wieder muss man bei Kontrollen und der Fehlersuche etwas klettern.

Die Berufsschule Blockunterricht findet in der Berufsschule in Mönchengladbach satt. Dort stehen neben den klassischen Schulfächern wie Deutsch und Mathematik vor allem technische Fächer auf dem Programm. Aerodynamik, Werkstoffe, technisches Zeichnen oder hydraulische Systeme werden behandelt. "Es sind ja viele sehr teure Teile, mit denen wir arbeiten. Das lernen wir von Anfang an", sagt Daniel Palm.

Die Zukunft Dreieinhalb Jahre dauert die Ausbildung, und Daniel Palm würde danach gerne bleiben. Es gibt die Option sich für weitere Flugzeugtypen schulen zu lassen, sich beispielsweise in der Triebwerkswartung zu spezialisieren oder an andere Standorte zu wechseln. "Die duale Ausbildung ist im Ausland sehr anerkannt", erklärt Ausbildungsleiterin Sabrina Tielke. Durch die Zusammenarbeit mit Etihad Airways gibt es auch Chancen für Mitarbeiter, sich am Standort der Fluggesellschaft in Abu Dhabi zu bewerben.

(RP)
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