Geplantes Konzert in Düsseldorf Veranstalter beruhigt Ed-Sheeran-Fans

Düsseldorf · Der lange Streit um das Open-Air-Konzert von Ed Sheeran in Düsseldorf verunsichert die Besucher, beim Veranstalter laufen Beschwerden auf. Stadtspitze und Veranstalter wollen die Nein-Sager noch umstimmen. Jetzt melden sich auch die Befürworter.

 Die Fans von Ed Sheeran, hier bei einem Konzert in der Kölner Lanxess-Arena vor einem Jahr, müssen weiter auf eine Entscheidung zum Auftritt in Düsseldorf warten.

Die Fans von Ed Sheeran, hier bei einem Konzert in der Kölner Lanxess-Arena vor einem Jahr, müssen weiter auf eine Entscheidung zum Auftritt in Düsseldorf warten.

Foto: Andreas Endermann

Der Veranstalter FKP Scorpio hofft immer noch auf eine Zusage für das Ed-Sheeran-Konzert - und beruhigt verunsicherte Fans im Internet. Diese wissen wegen der Hängepartie im Stadtrat auch knapp fünf Wochen vor dem Termin nicht, ob sie sich den 22. Juli freihalten sollen oder ob FKP Scorpio absagen und die Tickets erstatten muss. Drei Mitarbeiter sind damit befasst, Nachfragen der 85.000 Besucher zu beantworten. Nachdem OB Thomas Geisel die für Mittwoch geplante Sitzung wegen der drohenden Niederlage abgesagt hat, bleibt Zeit bis zum 27. Juni, um einen Kompromiss zu finden - und CDU oder Grüne noch umzustimmen.

FKP-Chef Folkert Koopmans will auf die Ratsleute zugehen. "Wir geben gern die Antworten, wenn wir die konkreten Fragen und Bedenken kennen", sagt er. Er weist die im Internet oft geäußerte Kritik zurück, man habe sich zu spät um die Genehmigung bemüht. Es sei üblich, dass diese erst kurzfristig erteilt wird, normalerweise bekommen Konzertbesucher davon nichts mit. Dass aber nun ein Veto der Politik droht, ist auch für den erfahrenen Veranstalter eine Neuheit. "Wir wollen das sachlich klären", sagt er.

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Auf der Suche nach einem Kompromiss

Allerdings ist noch nicht abzusehen, wie ein Kompromiss aussehen könnte. Am Mittwochmorgen trafen sich die Spitzen des Bündnisses aus SPD, Grünen und FDP, am Abend berieten sich Geisel und Beigeordnete. Die Befürworter hoffen, die Bedenken noch ausräumen zu können. Dazu sollen die Pläne insbesondere zu Sicherheit und Verkehr tiefer ausgearbeitet und Rückfragen berücksichtigt werden, sagt der Leiter des OB-Büros, Jochen Wirtz. Es solle deutlich werden, dass es um eine nachhaltige Planung für das Gelände und nicht nur um das eine Konzert gehe. "Wir wollen überzeugen", sagt Wirtz.

Die meisten Beobachter halten aktuell ein Einschwenken der Grünen noch für wahrscheinlicher als ein Ja der CDU. Allerdings wäre auch hier viel Überzeugung zu leisten: Das Nein der elf Ratsleute in der internen Abstimmung war einstimmig erfolgt, die Grünen kritisieren insbesondere, dass 104 Bäume möglicherweise für nur ein Konzert gefällt würden.

Befürworter melden sich zu Wort

Die Diskussion zieht immer weitere Kreise. Nun melden sich 13 bekannte Düsseldorfer, die teils großen Organisationen vorstehen, zu Wort. Man sei "einhellig der Meinung, dass dieses Konzert auch zu diesem Zeitpunkt durchgeführt werden kann und hervorragend zu unserer Heimatstadt passt", schreiben sie. Gezeichnet haben unter anderem IHK-Präsident Andreas Schmitz, Michael Grütering (Unternehmerschaft), Peter Achten (Handelsverband NRW), Frank Hermsen (Forum Stadtmarketing), Wolfgang Rolshoven (Jonges), Christiane Oxenfort (Düsseldorf Festival), Peter Wienen (IG Kö) und Otto Lindner (Hotelverband).

Auch Manager der Konzertszene wundern sich. "Natürlich kann man das dort machen", sagt Bernie Lewkowicz, Chef von Concert Team. Er hat das Areal vor zwei Jahren mit dem Manager von AC/DC besichtigt. Lewkowicz kommt die Debatte "wie ein Kindergarten" vor. Michael Hilgers, Chef des Hockey-Parks Mönchengladbach, hätte das Konzert gerne am Niederrhein, hat dafür aber keine Flächen. "Eine Absage wäre für Düsseldorf eine Katastrophe", sagt er. Ed Sheeran sei weltweit der gefragteste Einzelkünstler.

Demo vor dem Rathaus

Auch die Gegner machen derweil weiter Druck. Am Donnerstagnachmittag demonstrierten rund 100 Menschen vor dem Rathaus, darunter Mitglieder der Baumschutzgruppe, Anwohner und die Spitzen der Linken-Ratsfraktion. Sie fordern eine Verlegung des Konzerts in die etwa halb so große Esprit-Arena, wo Sheeran folglich an zwei Abenden auftreten müsste. Laut Veranstalter ist das aber logistisch nicht möglich.

(RP)
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