Demag Cranes US-Hedgefonds will bei Demag mitmischen

Düsseldorf · Eigentlich wollte der US-Baumaschinenkonzern Terex den Düsseldorfer Kranbauer komplett übernehmen. Doch nun kommt Terex-Chef Ron DeFeo ein anderer Amerikaner in die Quere. Sein Name ist Paul Singer. Er führt den New Yorker Hedgefonds Elliot Asset Management. I

 Ein Hafenmobilkran von Demag Cranes.

Ein Hafenmobilkran von Demag Cranes.

Foto: DEMAG

n der vergangenen Woche hatte der Hedgefonds überraschend bekanntgegeben, mit zehn Prozent nun zweitgrößter Aktionär bei Demag Cranes zu sein. Jetzt mischt sich Fondsmanager Singer in Interna des Kranbauers ein. Gestern forderte er ein Mitspracherecht bei der Besetzung wichtiger Positionen in dem Düsseldorfer Konzern. Außerdem forderte der Investor eine Veränderung der Kapitalstruktur von Demag und eine andere Dividendenpolitik. Damit dürfte wohl, obwohl nicht offen ausgesprochen, eine Dividendenerhöhung gemeint sein. Außerdem bezeichnete der Hedgefonds seine Beteiligung als strategisch, also langfristig. Binnen zwölf Monaten will Elliot Asset Management seinen Anteil an Demag ausbauen.

Das steht im krassen Widerspruch zu den Plänen von Terex. Der Baumaschinenkonzern hält inzwischen 82 Prozent an Demag. Sein Ziel ist es, 100 Prozent zu erwerben, den Kranbauer zu integrieren und von der Börse nehmen.

Hintergrund des Hedgefonds-Einstiegs könnte ein Pokerspiel sein. Möglicherweise will Paul Singer durch seinen angeblich strategischen Einstieg Druck auf Terex ausüben, um einen höheren Preis für das Aktienpaket zu bekommen, als beim offiziellen Übernahmeangebot gezahlt wurde.

Elliot hat schon mehrfach solche Vorgehensweisen gezeigt, etwa als im Jahr 2006 der Personaldienstleister Adecco die Düsseldorfer DIS AG kaufen und von der Börse nehmen wollte. Zusammen mit anderen Hedgefonds blockierte Elliot das Geschäft. Schließlich zahlte Adecco 113 Euro je DIS-Aktie an Elliot, die anderen Aktionäre hatten nur 54,50 Euro pro Stück erhalten. Terex geht nun in die Offensive. Gemeinsam mit Demag teilte der Konzern gestern mit, bis zum Dezember einen Beherrschungsvertrag abschließen zu wollen.

Elliot-Gründer Paul Singer startete 1977 mit 1,3 Millionen Dollar. Das Geld hatte er sich bei Freunden und Verwandten geborgt. Heute verwaltet er ein Vermögen von mehr als 16 Milliarden Euro.

(RP)
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