Düsseldorf Urdenbacher ziehen zum Erntedankfest durch die Straßen

Düsseldorf · Wenn in Urdenbach Frauen Dirndl tragen und Männer Krachlederne, wenn die Füße nicht in Schuhen, sondern in Blotschen stecken, wenn Astern, Heuballen und Kürbisse Balkone, Vorgärten und Hauseingänge schmücken - dann feiert das "Dorf mit Herz" Erntedankfest. Am Sonntagnachmittag boten 45 Fußgruppen mit rund 1500 Aktiven tausenden Menschen ein farbenfrohes und sehenswertes Vergnügen.

 Zweckentfremdete Ochsenjochs: an ihren Ende hingen bei dieser Fußgruppe Kübel mit knallgelben Chrysanthemen.

Zweckentfremdete Ochsenjochs: an ihren Ende hingen bei dieser Fußgruppe Kübel mit knallgelben Chrysanthemen.

Foto: Bernd Schaller

Wer einen der fantasievollen Wagen oder Schürreskarren hätte prämieren müssen, hätte die Qual der Wahl. Ob die Odebacher Fischköpp mit ihrem Holz-Segelboot, die Kämpeknicker mit ihrem Slogan "ein Pilz geht immer" und einem Erntewagen, der das Herz jedes Pilzesammlers höher schlagen ließ, oder die Kämpenflitzer, mit einem rekordverdächtigen weithin orange leuchtenden Kürbis, den sie an schweren Ketten mit sich zogen. "100 Kilo Pappmaché und drei Wochen Arbeit", sagte Jörg Rantz und stapfte mit seinen Blotschen weiter im Umzug.

Nicht nur beim Publikum, auch bei den Aktiven waren alle Altersklassen vertreten. Selbst die Kleinsten schoben begeistert astern- und gemüsebestückte Schubkarren schwungvoll vor sich her. Das Ehepaar Ruth und Georg Janssen war ebenfalls begeistert. "Der dörfliche Charakter gefällt mir, dass sich so viele Menschen freuen und die Nachbarschaften wohl belebt werden", zählte der Hildener seine spontanen Eindrücke auf und wies auf die Pavillonzelte in den Vorgärten der Südallee. Dort bot auch Frank Neugebauer unter Sonnenschirmen einen bevorzugten Platz mit guter Sicht, außerdem servierte er Mini-Pizzas und Prosecco. "Das fing vor rund zehn Jahren an und jetzt kommen immer so 20 bis 30 Freunde und Bekannte" sagte er gut gelaunt.

(RP)
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