Viele Besucher kamen am Samstag nach Urdenbach Ein Markt mit viel Heimatgefühl

Urdenbach · Er ist urig, heimelig und dörflich: der Urdenbacher Weihnachtsmarkt. „Sehr familiär und vielseitig“, sagen die Besucher.

 Steffi und Andre Stiebert vom Verein Blotschefööss genießen den adventlichen Markt im vorweihnachtlichen Outfit.

Steffi und Andre Stiebert vom Verein Blotschefööss genießen den adventlichen Markt im vorweihnachtlichen Outfit.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Urdenbach Nicht elegant und ein bisschen frostig-weiß wie der Weihnachtsmarkt in der Schadowstraße und nicht eher rustikal wie der Engelchen-Markt vor dem Carsch-Haus, sondern in ganz eigenem Stil präsentiert er sich: der Urdenbacher Weihnachtmarkt. Urig, heimelig, dörflich – so blieb er sich am Samstag von 13 bis 19 Uhr zum 17. Mal treu. Fast ausschließlich Urdenbacher boten hier Kulinarisches, Nützliches und Nippes. Für das Allermeiste – vom bonbonverzierten Knusper-Hexenhäuschen bis hin zu warmen Mützen und formvollendeten Holzschalen – gilt das Qualitätsmerkmal „handgemacht“.

Auf der schmalen Hochstraße glitzern an diesem Wochenende zwar keine frostigen Straßen – stattdessen wird der November seinem Ruf mit Nieselregen gerecht. Das schreckt Anbieter und Gäste aber keinesfalls. „Der Odebacher kennt kein Wetter“, scherzt Ralph Meinhold von der Siedlergemeinschaft Urdenbacher Acker. „Wir sind authentisch, das macht die Stimmung aus. Jeder Stand sieht anders aus und viele Erntedankgruppen sind dabei. Das ist noch einmal eine gute Gelegenheit sich zu treffen“, sagt der Mann, der die Fäden zusammenhält.

Alle Altersgruppen sind bei den Aktiven auf den Beinen. Bianca (21) und ihr Bruder René (11) übernehmen mit Klarinette und Trompete die musikalische Einstimmung. „Wir sind Geschwister und haben vorher zusammen geübt“, sagt Bianca, bevor sie das alte Lied „Bald ist Nikolaus Abend da“ anstimmen. „Die Plätzchen sind so gut wie alle weg, das war Feenzauber“, sagt Ulrike Bonn von den Odebacher Kürbisköpp freude-strahlend hinter wahren Back-Kunstwerken. „Kalter Hund“ gibt es auch und dazu geheime Tipps für den besten Christstollen aus Urdenbach, einen kreativ verwandelten „Dresdner“. „Es ist sehr schön hier, weil es auch von Leuten gemacht wird, die hier wohnen“, sagt Axel Schmidt, der Pixie-Büche, Kekse und gute Stimmung mit nach Hause nimmt.

Als Geschenkidee und „Anti-Stress-Timer“ bietet sich der stimmungsvolle Kalender mit Fotografien von der Urdenbacher Kämpe an. Echter Urdenbacher Honig findet sich bei Imker Burkhardt Muth, dessen Bienenvölker nahe der Leutweinstraße zu Hause sind. „Zuhause – das passt zu diesem Weihnachtsmarkt“, meint Sanne, die sich an ihrem Glühwein die Hände wärmt. „Es ist typisch für diesen Ort, die Feiern sind immer sehr familiär.“ Zur Weihnachtmarkt-Familie gehört auch der Bürgerschützenverein mit seinem Stand. Die ausgebreitete Dekoration nach der Devise „recyceln ist besser als neu kaufen“ lädt zum Stöbern ein. Die Sachen werden uns das ganze Jahr über gebracht“, sagt Rosi Emunds. „Blau ist out“ setzt sie hinzu und weist auf ein Set nachtblauer Kugeln, die bisher niemand haben wollte. Anni Blödgen kommt extra aus Neuss, sie ist schon viele Jahre dabei. Ihre originellen Nippes-Ideen sind bestechend Etwa die perfekt gestrickte rosa Mini-Tasche samt freundlichem Gesicht. „Die ist für einen Einkaufschip gedacht“, sagt sie.

„Wir haben unseren Markt immer am Samstag vor dem Totensonntag“, erläutert Ralph Meinhold. Dann finden sich für die eigenhändig fabrizierten Adventskränze noch dankbare Abnehmer. „Neun von unseren Frauen haben mehr als 20 Kränze gebunden und dekoriert“, sagt der engagierte ehrenamtliche Organisationschef.

Der Reinerlös aus den Einnahmen sei für gute Zwecke gedacht. Ein Hälfte sei für die Benrather und Urdenbacher „Tafel“, die Bedürftige mit Lebensmitteln unterstützt, mit der anderen Hälfe werde der Förderverein Urdenbacher Grundschulen bedacht.

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