Düsseldorf Unterricht im blühenden Schulgarten

Düsseldorf · Wo früher Unkraut wucherte, Gehölz ungebremst in die Höhe schoss und einige Zierpflanzen kümmerlich dahin vegetierten, ist nun ein wunderschöner Garten entstanden.

"Wir haben uns ein kleines Paradies geschaffen", sagt Martina Hans, Leiterin der Grundschule Krahnenburgstraße, auf deren Grundstück der Garten liegt. Aus seinem Dornröschenschlaf wurde dieser geweckt, nachdem Lehrerin Carina Lubich und Schulpflegschaftsvorsitzende Gerlinde Löbardt Anfang des Jahres den Arbeitskreis Schulgarten ins Leben riefen. Seitdem regeln Pläne, welche Klassen wann für die Pflege verantwortlich sind, bei der sie auch Hilfe von Eltern erhalten.

Dass die Wildnis überhaupt in einen Zustand versetzt werden konnte, der wieder als Garten bezeichnet und gepflegt werden kann, hat die Schule vor allen Dingen drei Rentnern zu verdanken. Heinrich Schramm und die Eheleute Horst und Johanna Zickuhr schauen nach dem Rechten, beschneiden Bäume, jäten Unkraut und harken und wässern die Beete. Und sie bringen auch ein großes Fachwissen mit, denn Schramm ist Gärtnermeister und Horst Zickuhr Gärtner.

Und so verwundert es nicht, dass dort dicke Tomaten an der Stauden hängen, Zucchinis erntebereit sind und unterschiedliche Kräuter wachsen. "Die Kinder lernen hier Essen wertzuschätzen. Sie sehen, welche Arbeit nötig ist, bevor man etwas ernten kann und erfahren, dass Kartoffeln nicht im Supermarkt oder am Kartoffelbaum wachsen", sagt Lubich. Denn der Garten wird immer wieder in den Schulstoff eingearbeitet. "Das kann etwa auch im Religionsunterricht beim Thema Schöpfung sein", sagt Hans. Sie hat festgestellt, dass es immer wichtiger wird, dass Kinder Erfahrungen aus erster Hand erleben, da diese in ihrem Leben immer seltener geworden sind. Zumal die praktische Arbeit den Schülern auch viel Freude bereitet. "Das Ernten und daraus Essen zuzubereiten macht mir am meisten Spaß", sagt Vincent. "Ich beobachte am liebsten die Goldfische, Wasserläufer und Frösche", sagt Adam. Denn einen großen Teich hat der Garten, der nun noch um eine Obstwiese mit sieben Bäumen ergänzt wurde, auch erhalten.

(brab)
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