Nachfolger gesucht Weshalb der „Nichtschwimmer“-Biergarten in Düsseldorf schließen muss

Unterbach · Am Unterbacher See steht wohl das Ende einer Ära bevor: Nach mehr als 20 Jahren hört der Betreiber des „Nichtschwimmer“-Biergartens auf – ein Nachfolger ist bisher nicht in Sicht. Was die Gründe dafür sind und wie es nun weitergehen könnte.

Nach mehr als 20 Jahren hört Dzemal Delic als Gastronom mit seinem „Nichtschwimmer“-Biergarten am Unterbacher See auf.

Nach mehr als 20 Jahren hört Dzemal Delic als Gastronom mit seinem „Nichtschwimmer“-Biergarten am Unterbacher See auf.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Wer den Unterbacher See und das Naherholungsgebiet kennt, weiß, welch wichtige Bedeutung diesem Fleckchen Erde zukommt. Für viele Düsseldorferinnen und Düsseldorfer – nicht nur in den östlichen Stadtteilen – gehört ein Sonntagsspaziergang um den See, der Besuch im Freibad oder das gemeinsame ausklingen im Biergarten nach Feierabend im Sommer einfach dazu. Doch nun steht wohl das Ende einer Ära in Unterbach bevor.

Nach mehr als 20 Jahren hört Dzemal Delic als Gastronom mit seinem „Nichtschwimmer“-Biergarten am Unterbacher See auf. Das bestätigt er im Gespräch mit unserer Redaktion. „Zukünftig möchte ich mich stärker auf die Event- und Freizeitgastronomie konzentrieren“, sagt er. „Der Vertrag läuft zum 31. Dezember dieses Jahres aus.“ Es liegt also nicht an den üblichen Herausforderungen der Gastronomie – Personalmangel, hohe Kosten, ausbleibende Gäste. „Herausforderungen hatten wir schon immer“, sagt er. Einen Saisonbetrieb wie den Biergarten könne man allerdings auch nicht mit einem regulären Restaurant vergleichen.

Vermissen werden den Gastronomen wohl viele, nicht nur seine Stammgäste. „Sehr viele Gäste melden sich bei uns und bedauern, dass wir schließen.“ Ein Blick zurück zeigt, warum der Biergarten wohl so beliebt ist. Schließlich war es erst Delic, der 2003 mit seinem gastronomischen Angebot eine Alternative zum „Sehrestaurant“ geschaffen hat. „Als ich damals angekommen bin, gab es hier nur die kleine Bude“, sagt er. An der Stelle, an der sich heute der Biergarten befindet, sei damals eine Liegewiese gewesen. In Eigenregie baute Delic den Biergarten – was gar nicht so einfach war. „Rund um den See ist ein Naturschutzgebiet, das war schwierig mit einer Baugenehmigung“, sagt er. Unterstützung hat es laut Delic damals seitens der Stadt gegeben, besonders durch den ehemaligen Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU).

Was damals klappte, dürfe sich in Delics Augen auch heute gerne wiederholen. „Gemeinsam mit der Stadt und dem Zweckverband Unterbacher See suchen wir schon nach einem Nachfolger“, sagt er. Details dürfe er keine nennen, nur so viel: „Wichtig ist mir, dass die Vielfalt am Unterbacher See bleibt.“ Wünschenswert wäre, wenn ein möglicher neuer Pächter das Gebäude mit Inventar übernehmen würde. „Da habe ich damals einiges investiert“, sagt Delic. Und: Nicht nut der Biergarten steht zum Verkauf, auch das von Delic betriebene Büdchen ist Teil des Paketes. Ein Verkauf, Abriss der Gastronomie und anschließender Neubau sei dagegen schwierig – schließlich müsse dann eine neue Baugenehmigung im Naturschutzgebiet her. Und das sei gar nicht so einfach.

Bevor es allerdings so weit ist, wird nun zunächst die aktuelle Sommersaison über die Bühne gebracht. Bis Ende September oder Oktober werde der Biergarten wohl noch geöffnet sein. „Je nachdem wie das Wetter mitmacht“, sagt Delic. Der Gastronom hofft auf einen neuen Pächter, der Kraft, Elan und Freude an der Arbeit mitbringe. „Am besten wäre jemand, der das wirklich voranbringt.“ Bis dahin heißt es erst mal: Weiterhin die Gäste versorgen.