Kolumne Mein Düsseldorf Unsere Stadt ist nicht leicht zu finden

Düsseldorf · Wenn man auf den großen Autobahnen unterwegs ist, fehlen häufig die Hinweise auf die Landeshauptstadt. Über diese Ausschilderung sollte nachgedacht werden.

Neulich auf der A 3, Richtung Heimat unterwegs. Plötzlich im WDR der Hinweis, die A 1 sei ab dem Kreuz Leverkusen bis zur Rheinbrücke wegen Brückenbauarbeiten gesperrt.

Nun ist für Düsseldorfer, die an Köln vorbei nach Hause fahren, diese Kreuzung sehr wichtig, weil man dort ein Stück A 1 Richtung Rhein fährt und dann, kurz vor der Brücke, auf die A 59 nach Düsseldorf-Süd wechselt. Wegen der Brücken-Bauarbeiten müsste dieser Abzweig nicht gesperrt sein, er liegt ja rund einen Kilometer vor der Brücke. Und so war es auch: Die Sperrung lag tatsächlich erst hinter diesem Abzweig, man konnte problemlos die vertraute Route nutzen. Da wir anderen Autofahrern einen Umweg ersparen wollten, riefen wir beim WDR an und wiesen eine junge, freundliche Mitarbeiterin auf die Falschmeldung hin. Sie reagierte erst ungläubig ("Falschmeldung? Steht aber hier so in meinem Computer!") dann irritiert, schließlich ungehalten - und es wurde schnell klar: Sie hatte die Karte nicht im Kopf, also keine Vorstellung vom Verlauf dieser Autobahnen. Typisch für die Generation Navi: Man verlässt sich auf die kleinen Helferlein, die aber nicht helfen können, wenn es um den großen Überblick geht.

Warum wir das hier überhaupt erwähnen und - sorry dafür - so umständlich (A 1, A 3, A 59) erklären? Weil es jetzt an der Zeit ist, über die Ausschilderung der Landeshauptstadt im weiten Autobahnnetz unseres Landes erneut nachzudenken. Es hat vor Jahren schon einmal Kritik an den fehlenden Hinweisen zu Düsseldorf gegeben. Damals setzte man tatsächlich Verbesserungen um, wie man noch heute an zahlreichen nachträglich angeschraubten Schildern mit "Düsseldorf" sehen kann. Aber nun, in den Zeiten von GPS, sollte nochmals über die Logik der Ausschilderung beraten werden.

Egal, ob auf den großen Fernstraßen (einstellige Bezeichnung) oder den nachrangigen mit zwei Ziffern - Düsseldorf ist in Nordrhein-Westfalen nach wie vor das Stiefkind der Schildermacher. Sogar Hannover taucht auf, Dortmund sowieso (wieso eigentlich?), Köln auch und gerne Oberhausen und Wuppertal. Aber Düsseldorf? Hier und da gibt es mal einen offenbar pflichtschuldigst angebrachten Hinweis, aber das war es.

Warum also nicht nur ab und zu, sondern nach einem festen System die großen Routen ankündigen? Beispiel: Auf A 1 und A 2 aus Richtung Norden nicht nur Dortmund und Münster, sondern auch Düsseldorf und Köln anzeigen. Und auch auf den Schnellwegen im Revier möchten manche wissen, dass A 40 und A 42 in Duisburg oder Oberhausen nicht enden, sondern man von dort schnell nach Düsseldorf kommt.

(RP)
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