Düsseldorf Unsere Bilanz der boot

Düsseldorf · Heute endet die 40. Auflage der Wassersportmesse. Mit rund 165000 Besuchern kamen bisher deutlich weniger Kunden in die Düsseldorfer Messehallen als im Vorjahr. Messe-Direktor, Ausstellern und Verkäufern hoffen auf einen Ansturm an den letzten beiden Messetagen.

Die Neuheiten der "boot" 2009
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Die Neuheiten der "boot" 2009

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Heute endet die 40. Auflage der Wassersportmesse. Mit rund 165 000 Besuchern kamen bisher deutlich weniger Kunden in die Düsseldorfer Messehallen als im Vorjahr. Messe-Direktor, Ausstellern und Verkäufern hoffen auf einen Ansturm an den letzten beiden Messetagen.

Dass die boot 2009 keine Rekordmesse werden würde, war Veranstaltern und Ausstellern von Anfang an klar. Zu sehr drückt die aktuelle Wirtschaftskrise auf Stimmung und Kauflaune. Ein Trend, der sich an den Drehkreuzen widerspiegelte: Rund 165 000 Besucher schauten sich bislang in den Hallen auf dem Düsseldorfer Messegelände um, etwa 21 000 weniger als zur gleichen Zeit im Vorjahr. Eine gute Messe kann es trotz Krise noch werden. Viel hängt von diesem Wochenende ab, sagen die Beteiligten.

Der Messe-Direktor

"Das zweite Wochenende ist immer stärker als das erste", sagt Goetz-Ulf Jungmichel. Der neue boot-Direktor hofft, dass die Besucherzahl noch an das ausgegebene Ziel (250 000), herankommt. Dann würden sich seine Eindrücke, die er in der ersten Messewoche in den Hallen gesammelt hat, auch in der Statistik widerspiegeln. "Die Erwartungen der meisten Aussteller sind übertroffen worden, ihr Fazit lautet: Es hat sich gelohnt nach Düsseldorf zu kommen."

Die Verkäuferin

Kritischer als üblich sei das Publikum, sagt Manuela Wenzel, die in Halle 3 für "Dive for Fun" Tauchanzüge und Schnorchel verkauft. "Die Kunden informieren sich mehr, achten sehr auf den Preis." Außerdem habe das Blitzeis am ersten Messe-Wochenende viele abgehalten. "Die holen ihren Besuch hoffentlich an diesem Wochenende nach."

Der Verbands-Chef

"Es sind weniger als in den Vorjahren hier, doch die, die kommen, sind ein gutes Publikum", sagt Jürgen Tracht. Sprich: gute Kunden. "Thema ist die neue Saison und nicht die Wirtschaftskrise", sagt der Geschäftsführer des Bundesverbandes Wassersportwirtschaft. Vor allem Zubehör und Ausrüstung wird viel verkauft, zum Ende der Messe dürften die Preise weiter sinken. "Es wird an diesem Wochenende einige Schnäppchen geben." Aber auch bei Booten wird manches Geschäft abgewickelt — wer an einer Yacht interessiert sei, habe eben auch das Geld dafür. Nachholbedarf gebe es bei Booten im mittelpreisigen Bereich bis 150 000 Euro. "Die werden in der Regel nicht aus Vermögen, sondern aus laufendem Einkommen bezahlt", sagt Tracht. "Deshalb sind diese Kunden zurzeit vorsichtiger."

Der Aussteller

Daniel Enk bekommt die Zurückhaltung besonders zu spüren. Flaute herrscht am Stand des Bootsservice von der Mosel. Schiffe, die von 25 000 bis 230 000 Euro kosten, stellt er aus, doch das Interesse ist gering. Enks Messe-Bilanz ist ernüchternd: Wesentlich weniger Leute, wesentlich weniger Verkäufe. "Verglichen mit dem Vorjahr haben wir einen Rückgang um 90 Prozent", sagt er. Und er sei in seiner Sparte nicht die Ausnahme. "Den Kollegen geht es genauso."

Der Besucher

Über die technischen Entwicklungen im Tauchbereich informiert sich Nothart Baumann-Wagner bei seinem Rundgang auf der boot. Der Düsseldorfer überlegt, sein altes Hobby wieder aufzunehmen. "Die Lust aufs Tauchen ist auf jeden Fall da." Wie in den vergangenen Jahren hat sich Baumann-Wagner mit dem Freitag gezielt einen ruhigeren Tag ausgesucht, um sich auf der Messe umzusehen. "Aber dass so wenige hier sein würden, damit habe ich nicht gerechnet."

(RP)
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