Kulturinstitute in Düsseldorf Union will Museen effektiver machen

Düsseldorf · Die lange diskutierte Neuorganisation der Kulturinstitute wird konkret: CDU-Fraktion und Stadtspitze wollen in den Häusern viele Aufgaben zusammenfassen. Außerdem sollen alle Kulturinstitute im Marketing einheitlich auftreten.

Friedrich Conzen in seinem Büro vor dem Bild „La noche de la luna“ von Juan Collantes.

Friedrich Conzen in seinem Büro vor dem Bild „La noche de la luna“ von Juan Collantes.

Foto: Endermann, Andreas

Die CDU-Fraktion hat Pläne für eine umfassende Reform der Düsseldorfer Museen vorgelegt. Ziel ist es, die Wirtschaftlichkeit der Häuser zu erhöhen und zugleich die Qualität von wichtigen Elementen wie Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising zu erhöhen. Der Fraktionsvorsitzende Friedrich G. Conzen und sein Stellvertreter Andreas Hartnigk stellten gestern die Pläne vor, die im April in den Stadtrat eingebracht werden. Sie seien mit der Verwaltung bereits abgestimmt, sagt Conzen.

"Oberbürgermeister Dirk Elbers und Kulturdezernent Hans-Georg Lohe stehen dahinter." Conzen betont, dass der Kulturetat nicht gekürzt werden soll. Die Reform diene dazu, die vorhandenen Mittel besser einzusetzen. Die wichtigsten Punkte:

Kooperation von Museen Nach dem Willen der CDU sollen die Museen in Organisation, Personal und Finanzen stärker zusammenarbeiten. Im Fokus stehen dabei nahezu alle Institute. In einer Gruppe viele Kunst- und Kulturhäuser, in einer anderen die naturkundlichen Institute (siehe Infokasten).

Die CDU wünscht, dass die Einrichtungen Aufgaben wie Pressearbeit, Museumspädagogik, Einkauf oder Restaurierung nicht mehr jede für sich erledigen. Stattdessen sollen zentrale Stellen geschaffen werden. So könnte sich zum Beispiel ein Marketingexperte um mehrere Häuser kümmern. Bisher seien solche wichtigen Aufgaben in den einzelnen Häusern oft von Mitarbeitern nebenbei übernommen worden, sagt Conzen. "Wir brauchen aber Experten, die sich voll darauf konzentrieren."

Es sei nicht vorrangiges Ziel der Reform, Stellen einzusparen, dies sei aber nicht ausgeschlossen. Conzen denkt auch über eine Einbeziehung des Museums Kunstpalast, dem größten städtischen Museum, in die Neuorganisation nach: In dessen Presse- und Marketingabteilungen zum Beispiel sieht er noch Kapazitäten.

Neue Organisationsform Viele Details sind noch nicht geklärt — dies soll nun die Verwaltung übernehmen. Sie soll zum Beispiel prüfen, in welcher Gesellschaftsform die Museen am besten organisiert werden können. Denkbar sei eine Dachgesellschaft für die kleinen Häuser, sagt Andreas Hartnigk. "Ein Vorbild könnte die Neuorganisation der Hallenfamilie sein, die gerade auf den Weg gebracht wird." Die CDU denkt auch darüber nach, dass kleine an große Häuser angegliedert werden. "Inhaltlich sollen die Museen aber selbstständig bleiben", sagt Hartnigk.

Gemeinsames Auftreten Die CDU wünscht, dass alle Kulturinstitute — also auch die Bühnen — ihr Auftreten abstimmen, um die Kultur in Düsseldorf besser wiedererkennbar zu machen. Vorbild sind die Bühnen in Essen; dort hatte sich die CDU-Fraktion Anregungen für Düsseldorf geholt, genau wie in Köln, das gerade seine Kulturhäuser umfassend neu organisiert. Die Düsseldorfer Institute sollen zum Beispiel künftig ein einheitliches Logo auf ihren Programmheften verwenden.

Wie es weitergeht Der Antrag wird noch mit dem Koalitionspartner FDP abgestimmt, dann wird die schwarz-gelbe Mehrheit ihm aller Voraussicht nach am 18. April zustimmen. Conzen kündigt an, anschließend Druck auf die Verwaltung zu machen, dass sie sich schnell kümmert. Dann könne man zu Zahlen — zum Beispiel dem Sparpotenzial — mehr sagen. Unklar ist, wie die Institute in den Prozess eingebunden werden. Bislang sind nur einige Leiter informiert, so Conzen.

(arl)
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