Uniklinik Düsseldorf Studie zu Therapien für Risikopatienten startet

Düsseldorf · Die Uni-Klinik will ermitteln, welche therapeutischen Möglichkeiten ein Fortschreiten von Covid-19 verhindern können.

 Der Haupteingang des Universitätsklinikums in Düsseldorf.

Der Haupteingang des Universitätsklinikums in Düsseldorf.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Das Universitätsklinikum Düsseldorf sucht Teilnehmer für eine Studie, die sich mit Therapien für Covid-Risikopatienten beschäftigt. Für die frühe Phase der Infektion stehen bisher keine Therapien zur Verfügung. In der Studie wird die Wirksamkeit des Blutplasmas von Menschen, die die Erkrankung überstanden und Antikörper gebildet haben (Rekonvaleszenten-Plasma), oder ein Medikament, das das Eindringen des Virus in die Körperzellen hemmen soll, mit einer Standardtherapie beziehungsweise einem Placebo verglichen.

Während etwa 80 Prozent der infizierten Personen einen milden Verlauf der Erkrankung durchmachen, steigt die Rate an schweren Krankheitsverläufen mit zunehmendem Alter und Vorerkrankungen an. Die Studie soll ermitteln, welche therapeutischen Möglichkeiten ein Fortschreiten der Covid-19-Erkrankung verhindern können, um die Rate an schweren Verläufen bei Risikopatienten zu reduzieren. Die Studienteilnehmer werden hierfür innerhalb von drei Tagen nach positivem Covid-Nachweis und innerhalb von drei Tagen nach Symptombeginn nach dem Zufallsprinzip einer der zwei Behandlungs- oder aber den Kontrollgruppen zugeteilt. „In der Studie wollen wir überprüfen, ob man bei Menschen mit Risikofaktoren für einen schweren Verlauf von Covid-19 durch frühzeitige antivirale Therapie eine stationäre Aufnahme und einen schweren Krankheitsverlauf verhindern kann. Dies würde einerseits den Betroffenen direkt helfen und könnte andererseits auch die Krankenhäuser entlasten“, erläutern die Studienleiter Verena Keitel-Anselmino, Thorsten Feldt und Björn-Erik Ole Jensen von der Uni-Klinik.

Wer an der Studie teilnehmen möchte, muss mindestens 18 Jahre alt sein. Außerdem muss in den vergangenen drei Tagen eine Covid-Infektion festgestellt worden sein. Dazu soll mindestens einer der folgenden Risikofaktoren für einen schweren Verlauf vorliegen: Alter über 75 Jahre, Übergewicht (BMI über 40), chronische Lungenerkrankung. Bei einem Alter über 65 Jahre oder Übergewicht mit einem BMI über 35 können zusätzlich auch folgende Risikofaktoren infrage kommen: koronare Herzkrankheit, chronische Nierenerkrankung, Diabetes, aktive Tumorerkrankung.

Interessierte können sich zwischen 9 und 17 Uhr unter Telefon 0211 8107939 melden. An der Studie sollen im Verlauf weitere Zentren in Deutschland teilnehmen. Finanziert wird sie vom Bundesministerium für Gesundheit.

(gaa)
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