Corona-Nachbarschaftshilfe Uniklinik Düsseldorf nimmt zwei Niederländer auf

Düsseldorf · Es ging in Baden-Württemberg los, wo Corona-Patienten aus Frankreich aufgenommen wurden. Jetzt hilft NRW den Niederlanden: Zwei Corona-Kranke aus der Provinz Limburg werden in Düsseldorf behandelt.

Am Nachmittag wurde der erste Patient aus den Niederlanden mit einem Hubschrauber nach Düsseldorf gebracht.

Am Nachmittag wurde der erste Patient aus den Niederlanden mit einem Hubschrauber nach Düsseldorf gebracht.

Foto: Uniklinik Düsseldorf

Das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) hilft grenzüberschreitend bei der Versorgung von schwer erkrankten Patienten mit einer COVID19-Infektion: Zwei Patienten aus den Niederlanden sollen im UKD behandelt werden.

Der erste Patient ist bereits gegen 16 Uhr am Montag mit einem Hubschrauber zum UKD verlegt worden und wird auf der Intensivstation von dem Team betreut, das auch bisher die Versorgung intensivpflichtiger Corona-Patienten übernommen hat. Der zweite Patient wird für später am Abend erwartet. Beide Verlegungen werden aus der niederländischen Provinz Limburg vorgenommen.

Das NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales hatte sich für die Übernahme niederländischer Patienten eingesetzt, weil die Intensivkapazitäten im Nachbarland deutlich eingeschränkter sind. Während es in Deutschland rund 34 Intensivbetten pro 100.000 Einwohner gibt, hält die Niederlande nur sieben vor. In NRW gibt es rund 5000 Intensivbetten, davon ca. die Hälfte in Krankenhäusern der Maximalversorgung und Universitätskliniken wie dem UKD.

Frank Schneider, Ärztlicher Direktor des UKD, meint zur Corona-Nachbarschaftshilfe: „Krisen kann man nur mit Solidarität und Zusammenhalt gut überstehen. Es kommt jetzt darauf an, dass wir im Rahmen der eigenen Möglichkeiten dort helfen, wo Hilfe dringend gebraucht wird.“ Daher stünde das UKD bei der Bekämpfung der Pandemie an der Seite der Kolleginnen und Kollegen in den niederländischen Krankenhäusern.

Am UKD werden momentan 19 Corona-Patienten behandelt. Neun Patienten befinden sich auf der Intensivstation, alle müssen beatmet werden.

Alle Patienten werden in Hinblick auf ihre Infektionskrankheit stationär am UKD behandelt. Derzeit ist eine sichere Vorhersage von einzelnen Krankheitsverläufen nicht möglich. Es gibt sehr häufig milde Verläufe. Auch schwere Krankheitsverläufe sind möglich aber deutlich seltener.

Das UKD hat vor sechs Wochen die ersten beiden Corona-Patienten aufgenommen – ein Paar aus dem Kreis Heinsberg. Während die Frau das Krankenhaus vergleichsweise schnell wieder verlassen konnte, lag der Mann vier Wochen auf der Intensivstation und kämpfte einige Tage mit dem Tod.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort