Uniklinik Düsseldorf Auch ein Jahr nach Hacker-Angriff keine Spur zu Tätern

Düsseldorf · Der Hacker-Angriff auf die Uniklinik in Düsseldorf ist nun fast genau ein Jahr her. Nach wie vor haben die Ermittler keine Spur zu den Tätern. Der Betrieb der Klinik war damals wochenlang gestört.

Eingang zum Gelände der Uniklinik in Düsseldorf-Bilk.

Eingang zum Gelände der Uniklinik in Düsseldorf-Bilk.

Foto: Christoph Schroeter

Knapp ein Jahr nach dem folgenreichen Hacker-Angriff auf die Düsseldorfer Uniklinik haben die Ermittler keine heiße Spur zu den Tätern. Die Ermittlungen liefen allerdings noch weiter, da unter anderem Antworten auf Rechtshilfeersuchen an Behörden in mehreren Ländern ausstünden, sagte ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft.

Die Experten der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) bei der Staatsanwaltschaft Köln hatten die Ermittlungen übernommen, nachdem die Täter in der Nacht zum 10. September 2020 auf einen Schlag 30 Server der Uniklinik verschlüsselt hatten.

Der digitale Herzinfarkt hatte die Uniklinik erwischt: Telefone, E-Mails, Zugriff auf Patientendaten - fast alles stand plötzlich still. Das größte Krankenhaus der Landeshauptstadt meldete sich von der Notfallversorgung ab, Operationen wurden abgesagt. Tagelange Gerüchte eines Hacker-Angriffs wurden erst eine Woche später im Landtag bestätigt.

Die Ermittler nutzten den angebotenen Kanal und teilten den Tätern mit, dass sie durch ihren Hackerangriff nicht die Uni mit ihren Professoren und Studenten, sondern das angegliederte Krankenhaus attackiert hatten. Dadurch seien Patienten erheblich gefährdet. Fast unglaublich: Die Hacker zogen laut Justizministerium ihre Erpressung zurück.

Reumütig schickten sie einen Schlüssel, um die Daten wieder zu entsperren. Man gehe davon aus, dass die Uniklinik nur zufällig zum Opfer wurde, sagte damals ein Sprecher der staatsanwaltschaftlichen Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC). Die Server konnten nach und nach wieder in Betrieb genommen werden. Die Uniklinik litt trotzdem noch Wochen unter den Folgen der Attacke.

Am Universitätsklinikum Düsseldorf werden jährlich mehr als 50.000 Patienten stationär versorgt und etwa 300.000 Patienten im Jahr ambulant behandelt. Gemessen an der Bettenzahl ist es das siebtgrößte Klinikum in Nordrhein-Westfalen.

(csr/dpa)
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