Düsseldorf Uni-Rektorin soll mindestens zehn Jahre amtieren
Düsseldorf · Hans Michael Piper erfuhr am Sonntag per Telefon vom Karriere-Aus. Er gab gestern eine Erklärung im Senat ab.
Hans Michael Piper ist verletzt. Das war bei der gestrigen Sitzung des Senates der Heinrich-Heine-Universität zu spüren. Der noch für sechs Monate amtierende Rektor machte deutlich, dass er sich von der Findungskommission sowie vom Senat nicht fair behandelt fühlt. Piper berichtete, dass er am Sonntag telefonisch von Anne-José Paulsen - die Präsidentin des Oberlandesgerichtes ist Vorsitzende des Hochschulrates - darüber informiert worden sei, dass die Kommission einen "besonders geeigneten Kandidaten" außerhalb des Umfeldes der Uni gefunden habe.
Der Rektor hatte am Montag zunächst schriftlich bekanntgegeben, doch nicht erneut für das Rektoramt zu kandidieren. Vor dem Senat führte er aus, dass er vorgehabt habe, die Uni mit dem Hochschulentwicklungsplan weiter nach vorne zu bringen. Das habe er ebenso beim Neujahrsempfang der Hochschule deutlich gemacht. Dazu gehöre die Förderung von Forschung, Nachwuchs und der Studienqualität. "Es ist meine feste Überzeugung, dass eine Uni, die sich von innen selbst gestärkt hat, auch die Kraft hat, wichtige politische Hebel zu betätigen und sich in der Konkurrenz mit anderen Hochschulen zu behaupten", sagte Piper. Die Findungskommission wolle jedoch einen ganz anderen Schwerpunkt setzen und politisches Netzwerken zum "Primat" der Arbeit des Düsseldorfer Hochschulrektors machen.
Wie aus Uni-Kreisen zu erfahren war, standen auf der letzten Vorschlagsliste für das Amt drei Namen, darunter auf Platz zwei eine Frau. Sie muss am Ende bei der Findungskommission den besten Eindruck hinterlassen haben. Sie ist bereits in leitender Stellung an einer Hochschule tätig und noch keine 50 Jahre alt. Somit kann sie mindestens zwei Wahlperioden amtieren. Zunächst wird der Spitzenposten für sechs, im Anschluss für vier Jahre vergeben.
Was die Favoritin von Piper, der 61 Jahre alt ist, unter anderem unterscheiden soll, ist eine bessere Kommunikationsfähigkeit und eine gute Netzwerkarbeit. In Zeiten knapper werdender Mittel und dem Zwang zu mehr Kooperationen etwa mit Fachhochschulen sollen diese Eigenschaften dabei helfen, die Universität wettbewerbsfähig zu halten.
Er habe die Hochschule mittels akademischer Leistung nach vorne bringen wollen, so Piper. "Für den anderen Weg stehe ich nicht zur Verfügung", sagte er und merkte zudem an, man hätte diese unterschiedlichen Auffassungen früher im Senat thematisieren müssen.