Defizit bei 3,5 Millionen Euro Uni-Klinik durch Streik finanziell belastet

Düsseldorf (RP/dto). Von Entspannung am Universitätsklinikum kann längst noch keine Rede sein. Im Gegenteil: Die finanzielle Lage an den Einrichtungen hat sich zum Beginn der sechsten Verdi-Streikwoche weiter verschlechtert. So liegt das Defizit nach neuen Schätzungen bei rund 3,5 Millionen Euro - Geld, das die Klinik selbst auffangen muss. Nur bei einer Insolvenz würde das Land in die Bresche springen. "Doch dazu müsste der Streik noch viel, viel länger dauern", betonte Klinik-Sprecherin Susanne Dopheide.

 Beschäftigte an der Düsseldorfer Uniklinik sind am Mittwochvormittag in den Warnstreik getreten.

Beschäftigte an der Düsseldorfer Uniklinik sind am Mittwochvormittag in den Warnstreik getreten.

Foto: ddp, ddp

Unterdessen wird die Arbeit auf den Stationen immer schwieriger. Krankenschwestern müssen Lagerarbeiten nachkommen, für die sie im normalen Dienst gar nicht zuständig sind. Weil Reinigungskräfte streiken, bleiben Dreck und Staub in den Zimmern liegen, Abfallbehälter werden mitunter noch sporadisch gereinigt. Man konzentriere sich in diesen schwierigen Zeiten auf das Menschenmögliche und damit auf das Wesentliche, hieß es in Klinik-Kreisen. Die akute Versorgung der Patienten gehe eindeutig vor.

Mehrere OP-Säle bleiben auch heute geschlossen. Operationen mussten erneut verschoben werden. Bestreikt werden die Küche und die Gesamtsterilisation, in der OP-Besteck gesäubert und entkeimt wird. Vom Ausstand betroffen sind auch die Logistik und die Wäscherei. Zwischen dem 27. und 29. März werden zudem die Assistenzärzte in den Ausstand gehen. Eine Notdienst-Vereinbarung ist in Vorbereitung. Ergebnisse will die Uni-Klinik heute bekanntgeben. Die Dienstleistungsgewerkschaft will ab Montag durch eine täglichen Mahnwache vor dem NRW-Finanzministerium den Druck auf die öffentlichen Arbeitgeber erhöhen.

(alfa)
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