Wissenschaft Uni eröffnet ihr neues Forschungszentrum
Im 38 Millionen Euro teuren „Zentrum für Synthetische Lebenswissenschaften“ wird unter anderem die Pflanzenforschung des Exzellenzclusters CEPLAS arbeiten. Das Gebäude wird ab dem kommenden Wintersemester genutzt.
Eine Reihe von Forschern der Heinrich-Heine-Universität bekommt einen neuen Arbeitsplatz: Zwischen dem Campus der Uni und dem der Uniklinik ist jetzt das neue Zentrum für Synthetische Lebenswissenschaften (ZSL) eröffnet worden. Rund 38 Millionen Euro kostet der markante Bau, der aus der Luft wie ein X-Chromosom aussieht. Bezahlt wird das vom Bund und vom Land NRW, einen Beitrag der Uni eingeschlossen. „Der Forschungsbau versinnbildlicht das große Potenzial der Pflanzenwissenschaften am Standort Düsseldorf und ist ein weiterer wichtiger Schritt zur baulichen Modernisierung der Hochschule“, sagte die Staatssekretärin im Wissenschaftsministerium Annette Storsberg.
Der Prorektor für Strategisches Management der Uni, Klaus Pfeffer, bezeichnete das Zentrum als „ein weiteres Signaturgebäude auf unserem Campus“. Er betonte, dass mehr als die Hälfte der 4000 Quadratmeter im Inneren für Laborräume genutzt werden, in denen einige der besten Wissenschaftler der Uni arbeiten werden. „Wir sind glücklich über diese exzellente Infrastruktur.“
Arbeiten werden in dem Neubau ab dem kommenden Wintersemester vor allem Wissenschaftler des Biologisch-Medizinischen Forschungszentrums (BMFZ) und des Exzellenzclusters CEPLAS (Forschungsbereich Pflanzenwissenschaften). Vier experimentelle und drei theoretisch-wissenschaftliche Forschergruppen sollen dort nicht nur nebeneinander, sondern vor allem miteinander arbeiten. Eine von denen, die ihren Arbeitsplatz im ZSL haben werden, ist Maria von Korff Schmising. Sie leitet das Institut für Pflanzengenetik der Uni, gehört zum Exzellenzcluster Ceplas – und freut sich darauf, sich künftig auf kurzem Wege mit Kollegen austauschen zu können. So sitzt sie selbst bisher am Max-Planck-Institut in Köln, andere haben ihre Arbeitsplätze etwa an der Uniklinik: „Wir interessieren uns aber für ähnliche Ziele und Fragen“, sagt von Korff Schmising. „Indem wir zusammenziehen, werden verschiedene Ansätze vereint.“
An vieles, nicht nur an die gemeinsame Nutzung der modernen Geräte und Ausstattung im ZSL, werde sich so mancher Forscher erst gewöhnen müssen, räumt die Pflanzengenetikerin ein. „Die Idee ist, dass es hier eine gemeinsame Wissenschaft gibt. Das ist nicht unbedingt typisch für deutsche Unis, wo ein Professor gerne seine eigenen Sachen hat.“ Für den intellektuellen Austausch aber sei der neue interdisziplinäre Ansatz genau der richtige: „Ich halte das für ganz toll und kenne es selbst auch nicht anders.“ Auch das Gebäude an sich stößt bei ihr auf Zustimmung: „Es ist hell, freundlich und recht großzügig geschnitten – fast schon luxuriös im Vergleich.“
Das neue Gebäude trägt den Beinamen „The Riesner Building“ nach dem Mäzenatenpaar Hannelore und Detlev Riesner – beiden wurden bei der Eröffnung des Zentrums Ehrensenatorwürden verliehen. Der Biophysiker Detlev Riesner war Mitbegründer des BMFZ, dessen zwei Zentrallaboratorien künftig in dem Gebäude beheimatet sein werden, seine Frau Hannelore Vorsitzende des Beirates für Zentrale Universitätsförderung und Stipendienbotschafterin. „Dieses Gebäude steht für Innovation, dafür, über Grenzen hinaus zu denken, für Kooperation und die Kraft, die daraus erwächst“, sagte Uni-Rektorin Anja Steinbeck: „All dies verkörpert das Ehepaar Riesner in vorbildlicher Weise.“