Besondere öffentliche Vortragsreihe Viele Studenten betroffen – Uni Düsseldorf startet Vorlesungen zu Ukraine-Krieg

Düsseldorf · Die Betroffenheit unter Studenten sei groß, es gebe auch viele Fragen. „Es wäre merkwürdig, im Studium dazu nichts zu erfahren“, meint Philipp Bongartz. Er ist Mitorganisator einer Veranstaltungsreihe der Juristischen Fakultät, in der es unter anderem um Straf- und Völkerrecht geht.

 An der Uni Düsseldorf zeigt man sich mit der Ukraine solidarisch – Friedenstauben und die ukrainischen Farben zieren die Fahnen der HHU.

An der Uni Düsseldorf zeigt man sich mit der Ukraine solidarisch – Friedenstauben und die ukrainischen Farben zieren die Fahnen der HHU.

Foto: HHU/Paul Schwaderer

Der Ukraine-Krieg und die entsetzlichen Nachrichten und Bilder von Hunger, Vergewaltigungen und Tod bewegen auch an der Heinrich-Heine-Universität (HHU) viele Menschen. Und sie werfen viele Fragen auf. Fragen, die man an der Juristischen Fakultät jetzt in einer Vorlesungsreihe aufgreifen will. „Viele Studentinnen und Studenten sind tief bewegt durch den Krieg in der Ukraine. Es wäre merkwürdig, im Studium dazu nichts zu erfahren“, meint Philipp Bongartz, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Professor Rupprecht Podszun, der die Veranstaltungsreihe mitorganisiert.

In der Vortragsreihe, die am Montag mit Professor Johann Justus Vasels Veranstaltung „(Ohn)macht des Völkerrechts?“ startete, will man aufzeigen, „was Juristinnen und Juristen zum Krieg zu sagen haben, welche Themen sich stellen“, sagt Bongartz. Denn ein bewaffneter Konflikt ziehe immer auch juristische Fragen nach sich. Rechtliche Fragestellungen rund um die Situation in der Ukraine spielten eine bedeutende Rolle bei der Bewertung von Schuld und Motivlage. „Viele Antworten kennen wir dabei selbst noch nicht. Es geht folglich auch darum, einen Diskurs zu eröffnen.“

Die Professorinnen und Professoren der Heinrich-Heine-Universität und externe Gäste beleuchten in fünf Mittags-Talks (jeweils von 12.30 bis 13.30 Uhr) juristische Themen, die sich im Zusammenhang mit dem Krieg stellen. Sie reichen von Straf- und Völkerrecht über Energierecht und Sanktionen bis zum Privatrecht. Die Juristische Fakultät will damit ein Forum bieten, um die aktuellen Themen, die gerade auch viele Studenten umtreiben, zu erörtern. Die Veranstaltungsorte der Vorträge unter dem Titel „Recht im Konflikt – Perspektiven auf den Krieg in der Ukraine“ sind auf dem Campus der HHU.

Am Dienstag, 3. Mai, wird Professorin Anne Schneider fragen: „Ist Putin ein Kriegsverbrecher?“ (Hörsaal 5D, (Gebäude 25.21). Am Donnerstag, 5. Mai, spricht Professor Matthias Valta über „Wirtschaftssanktionen gegen Russland – Grundlagen, rechtlicher Rahmen und Grenzen“ (Raum 01.22, Gebäude 24.91). Die Vorlesungsreihe endet am Dienstag, 10. Mai, mit den Professoren Rupprecht Podszun und Klaas Eller (Universität Amsterdam) sowie der ehemaligen Präsidentin des Oberlandesgerichts Düsseldorf, Anne-José Paulsen, die sprechen werden über „Krieg: Zeitenwende auch im Privatrecht?“ (Hörsaal 5D, Gebäude 25.21).

www.jura.hhu.de/ukrainekrieg

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