Bürgeruniversität Düsseldorf Ist Harry Potter ein Verbrecher?

Düsseldorf · In einer Vortragsreihe können Düsseldorfer entdecken, wie überraschend und gesellschaftlich aktuell die Forschung an der Heinrich-Heine-Universität ist. Auch um den Umgang mit Raubkunst geht es in einem Vortrag.

 Ein junges Publikum wird sicher der Vortrag zu Harry Potter anziehen.

Ein junges Publikum wird sicher der Vortrag zu Harry Potter anziehen.

Foto: © 2006 Warner Bros. Entertainment Inc. Harry Potter Publishing Rights/J.K. Rowling/Sky Deutschland

Mit spannenden Vorträgen startet die „Bürgeruniversität“ der Heinrich-Heine-Uni ins Sommersemester. Bis September können Düsseldorfer in mehr als 40 Veranstaltungen, darunter Diskussionsforen und Science Slams, Forscher und Dozenten aller fünf Fakultäten kennenlernen und sich dabei von der Vielfalt der wissenschaftlichen Themen und ihrer gesellschaftlichen Aktualität überraschen lassen.

Zu den Veranstaltungen, die ein junges Publikum anziehen werden, wird sicherlich „Ist Harry ein Verbrecher? Strafrecht und Strafprozessrecht in der Welt von Harry Potter“ gehören. Professorin Anne Schneider wird zeigen, dass Joanne K. Rowling in ihren Romanen ein magisches Universum schuf, das viele Parallelen zu unserer, der Muggel-Welt, hat. Das gelte auch für Rechtsthemen: In den Büchern finden sich demnach viele Informationen über die Ausgestaltung und Funktionsweise des Magischen Rechts. Schneider wird Aspekte des Magischen Straf- und Strafprozessrechts aufgreifen und sie mit Bezug auf das Muggel-Recht diskutieren. (13. Juli, 18-20 Uhr, Haus der Universität, Schadowplatz).

Die „Bürgeruniversität“ liegt Uni-Rektorin Anja Steinbeck sehr am Herzen: „Mir ist wichtig, das bei uns generierte Wissen so zugänglich zu machen, dass die Bürgerinnen und Bürger im persönlichen Austausch mit der Wissenschaft davon profitieren können.“ Die Veranstaltungen finden im Haus der Universität statt, auf dem Campus oder auch in Kultureinrichtungen. Der Eintritt ist frei.

In den Vorträgen werden auch aktuelle gesellschaftliche, ja drängende Themen aufgegriffen; etwa in „Was soll zurück? Über den Umgang mit geraubter Kunst“ (17. Mai, 18-19.30 Uhr, Haus der Uni). Die Rückgabe von Raubkunst aus der Kolonial- und NS-Zeit gehört zu den meistdiskutierten Themen der vergangenen Jahre, auch in Düsseldorf. Die Stadt gab nach einem jahrelangen Streit Franz-Marc-Gemälde im Wert von rund 14 Millionen Euro an die Erben des einstigen jüdischen Besitzers zurück. „Lässt sich vergangenes Unrecht durch Restitution wiedergutmachen?“, fragen die beiden Professorinnen Sophie Schönberger (Rechtswissenschaftlerin) und Ulli Seegers (Kunsthistorikerin) in ihrem Vortrag. Und: Was muss, was soll, was kann zurückgegeben werden? Weitere interessante Termine: „Wie viel ist dein Outfit wert? – Statussymbole und Selbstinszenierung von gesellschaftlichen Gruppen früher und heute“ (Barcamp und Instawalk für Schüler und junge Erwachsene am 6. August) und „Ist das Steuerrecht ungerecht?“ (7. Juni). Alle Veranstaltungen unter www.buergeruni.hhu.de

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