Ausstellung im Hofgarten Diskriminierung hat viele Facetten
Ungewöhnliche Ausstellung im Hofgarten lädt Passanten zu Perspektivwechsel ein.
Drei Holzwände stehen am Rande der Reitallee im Hofgarten, an jedem sind mehrere interaktive Gucklöcher befestigt. Wer sich die Zeit nimmt und einen Blick in die Bullaugen wirft, wird erstaunt feststellen, dass darin Geschichten in Form von kurzen Comics erzählt werden. Allerdings sind diese Episoden keineswegs zum Lachen. Es geht um Diskriminierung, um Schikane, um die Beleidigung von Ausländern – bei Behörden, im Bus, im Krankenhaus. Zehn Bildgeschichten geben Einblick in Diskriminierungserfahrungen von Menschen mit Migrationshintergrund. Sie laden zu einem Perspektivwechsel ein. Es sind individuelle, aber eben doch auch exemplarische Erzählungen von Diskriminierungserfahrungen.
„Facettenreich – andere Geschichten“ heißt die Wanderausstellung, die in dieser Woche an den Lichtbänken im Hofgarten Station macht. Die Künstlerin Sonja Koch hat eine verstörende Installation entwickelt, bei der sich Passanten, wenn sie sich denn darauf einlassen, Episoden über Alltagsrassismus stellen müssen.
Die Kunstaktion ist das Ergebnis der Masterarbeit von Sonja Koch. „Alltagsrassismus ist ein Nährboden für Hass und Hetze. Deshalb setzt die Künstlerin ein Zeichen für Respekt, Toleranz und Diversität“, erklärte Bezirksbürgermeisterin Marina Spillner zur Eröffnung der ungewöhnlichen Schau, die noch bis Sonntag an der Reitallee gastiert – für alle gratis und rund um die Uhr „einsehbar“.
Die Ausstellung war zuerst im Café Eden an der Münsterstraße, danach im St. Ursula Berufskolleg in der Altstadt und schließlich auf dem Campus der Hochschule in Derendorf zu sehen. Auch in der Schweiz hatte sie bereits an mehreren Orten Station gemacht, und zum Theater-Spektakel in Zürich ab dem 19. August wandert sie auch wieder in das Nachbarland zurück.
