Vandalismus an der Heinrich-Heine-Uni Unbekannte verwüsten Vorraum des "Lesbi-Referats"
Düsseldorf · Ausgerechnet in der "Awareness-Week", mit der die Studenten der Heinrich-Heine-Universität ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung setzen möchten, gab es gleich zwei nächtliche Angriffe auf das sogenannte "Lesbi-Referat", das die Rechte lesbischer Studentinnen vertritt.
Unbekannte verwüsteten jeweils in der Nacht von Montag auf Dienstag und von Mittwoch auf Donnerstag den Vorraum des Büros, zerrissen dabei Plakate und warfen die Regale um. Und offenbar versuchten die Täter auch vergeblich, gewaltsam ins Büro selbst zu gelangen - dafür sprechen zumindest Einbruchsspuren.
An einen gewöhnlichen Einbruch glaubt Referentin Kathi Sternke allerdings nicht. "Für mich ist der Angriff gezielt gegen uns gerichtet. Wir haben uns schließlich auch sehr für die Awareness-Week starkgemacht und auf Facebook beworben", sagt sie. Dies würde zumindest erklären, warum keine anderen Räumlichkeiten verwüstet wurden, wie etwa die angrenzende Beratungsstelle für Studenten mit Behinderungen.
Während sich die Betroffenen nach dem ersten Vorfall noch mit einem "Unser Klebeband ist stärker als euer Hass"-Schild an der Tür humoristisch wehrten, saß der Schock nach dem zweiten Vorfall tief. Noch am Vorabend war im Foyer eine Ausstellung mit Plakaten zum Thema Diskriminierung von Homosexuellen eröffnet worden - und die waren gestern Morgen alle verschwunden. Das Referat hat Anzeige erstattet, die Polizei Ermittlungen aufgenommen. Ob der Staatsschutz wegen möglicher politischer Motive eingeschaltet ist, war am Donnerstag noch unklar.