Polizeilicher Staatsschutz ermittelt in Düsseldorf Unbekannte schänden Mahnmal für NS-Opfer

Düsseldorf · Das vor gut einem Jahr eingeweihte Mahnmal für die in Vernichtungslager deportierten Düsseldorfer Juden ist am Wochenende mit Hakenkreuzen beschmiert worden. Außerdem hatten die unbekannten Täter das Wort "Hakenkreuz" neben das Symbol des NS-Regimes geschrieben. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

 Unbekannte haben Hakenkreuze neben die Namen der Städte geschmiert, in denen viele Deportierte ermordet wurden.

Unbekannte haben Hakenkreuze neben die Namen der Städte geschmiert, in denen viele Deportierte ermordet wurden.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Im April 2012 war an der Einmündung der neuen Marc-Chagall-Straße in die Toulouser Allee das Mahnmal eingeweiht worden. Es besteht aus zwei Eisenbahnschienen und einer Stahlwand. Das 40 Meter lange Gleisstück symbolisiert die Schienen, über die von 1941 bis kurz vor Kriegsende Güterzüge voller Menschen fuhren. Die Ziele der unbeheizten Viehwaggons, in denen mehr als 6000 Juden aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf unter unmenschlichen Bedingungen zusammengepfercht waren, sind auf der Stahlwand zu lesen: Minsk, Izbica, Riga, Auschwitz, Litzmannstadt und Theresienstadt.

Viele führte der Weg in die Vernichtungslager über Schwerstarbeit in den Ghettos. Nur wenige erlebten das Ende des nationalsozialistischen Terrors. Das Monument, das an die ermordeten Frauen, Männer und Kinder erinnert, ausgerechnet mit dem Symbol zu beschmieren, das ihnen den Tod gebracht hat, sei "schäbig und geschmacklos", sagt Michael Szentei-Heise von der Jüdischen Gemeinde.

Oberbürgermeister Dirk Elbers verurteilte die Schmiererei als "abscheuliche und beschämende Tat". Sie sei ein "trauriger Beweis dafür, dass wir immer neue Anstrengungen unternehmen müssen, die Erinnerung an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte aufrecht zu erhalten".

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