Kosten extrem aus dem Ruder gelaufen Umbau Paketpost acht Millionen Euro teurer

Düsseldorf · Bei der gestrigen Sitzung des Bauauschusses war der öffentliche Teil nach einer halben Stunde abgehakt. Die nicht-öffentliche zweite Hälfte dauerte doppelt so lang. Vor allem wegen eines unangenehmen Themas: Die Verwaltung informierte über den aktuellen Stand bei der Alten Post am Hauptbahnhof.

Dort sind, wie berichtet, die Kosten extrem aus dem Ruder gelaufen: Knapp 40 Millionen Euro waren für das Bauprojekt mit Fernbusbahnhof und Schauspielhaus-Studiobühne. Im März 2007 sollte alles fertig sein. Daraus wird jetzt nichts. Für ein Café und das Stadtarchiv wurde sogar Baustopp verhängt. Im Januar 2006 war offenbar bereits klar, dass diese Summe um sieben Millionen überschritten wird, Ende des Jahres lagen die Mehrkosten bereits bei acht Millionen.

Es sei damit zu rechnen, so ein pessimistisches Ausschussmitglied, dass die Gesamtkosten am Ende bei 60 Millionen Euro liegen. Allerdings ist auch zu hören, dass die Baukosten für die Probebühne, 2,5 Millionen Euro, nicht in die Gesamtkosten eingerechnet wurden. Somit müssten sie von den Mehrkosten abgezogen werden. Und: Bereits vor der entscheidenden Ratssitzung 2005 soll bekannt gewesen sein, dass Mehrkosten entstehen.

Die Stadt hatte die leere Paketpost nicht gekauft. Bauen sollte die Deutsche Anlagen Leasing GmbH, vom der die Stadt das Gebäude auf 30 Jahre leasen wollte. Man könne so Geld sparen und habe Planungssicherheit, hieß es. Für das Immobilienmanagement verantwortlicher Dezernent war damals Kämmerer Helmut Rattenhuber.

(RP)
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