Parallel zahlreiche weitere Proteste So lief die Demo für Solidarität mit der Ukraine in Düsseldorf

Düsseldorf · In Düsseldorf fanden an diesem Samstag gleich mehrere Demonstrationen statt. Die größte davon richtete sich gegen den Ukraine-Krieg. Es gab aber auch Kundgebungen gegen die Corona-Maßnahmen sowie Gegenproteste. Ein Überblick über die Geschehnisse in der Landeshauptstadt.

Ukraine-Demo Düsseldorf: Mehr als tausend Menschen protestieren
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Mehr als tausend Menschen protestieren gegen Ukraine-Krieg in Düsseldorf

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Foto: dpa/Malte Krudewig

Gegen den russischen Einmarsch in die Ukraine sind am Samstag erneut Tausende Menschen in Düsseldorf auf die Straße gegangen. Unter dem Motto „Zusammen gegen die russische Aggression“ forderten die Teilnehmer ein Ende der Kriegs und bekundeten ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Nach Polizeiangaben waren rund 5000 Demonstranten auf der Straße. „In diesen Tagen schlägt das Düsseldorfer Herz blau und gelb“, sagte der Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) auf der Kundgebung.

Der stellvertretende NRW-Regierungschef Joachim Stamp (FDP) betonte: „Wir denken auch an die mutigen Russinnen und Russen, die trotz heftiger Repressionen auf die Straße gehen.“ Und: „Wir wollen irgendwann mal gemeinsam mit einem friedliebenden Russland Europa gestalten“. Nach Worten der FDP-Bundestagsabgeordneten Marie-Agnes Strack-Zimmermann kam der russische Angriffskrieg „mit Ansage“.

NRW-Grünen-Chefin Mona Neubaur forderte den russischen Präsidenten Wladimir Putin auf, den Krieg zu beenden und mahnte zugleich, man dürfe russische Staatsbürger für die Taten des „Kriegsverbrechers“ nicht verurteilen.

Für die Organisatoren forderte Rednerin Olena Dubas-Chornuk eine Flugverbotszone über der Ukraine. Die Nato hatte eine entsprechende Forderung der Ukraine aber bereits zurückgewiesen. Der Angriff auf das Atomkraftwerk nahe der Großstadt Saporischschja sei „eine Art nuklearer Terrorismus“, rief Dubas-Chornuk.

Auf den Plakaten der Demoteilnehmer waren Aufschriften wie „Stop Putin“ oder „Refugees welcome!“ (Flüchtlinge willkommen) zu lesen. Auch Familien mit Kindern waren gekommen. Ein Kind hielt ein selbstgemaltes Plakat hoch mit den Worten: „Ich wünsche mir für uns alle Frieden“.

Düsseldorf: Jacques Tillys Putin-Wagen zum Krieg in der Ukraine
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Jacques Tillys Putin-Wagen zum Krieg in der Ukraine

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Foto: Brigitte Pavetic

Schon am vergangenen Wochenende hatten 4000 Menschen in Düsseldorf ihre Solidarität mit der Ukraine ausgedrückt. Auch am Donnerstag demonstrierten Tausende überwiegend junge Menschen in mehreren NRW-Städten nach einem weltweiten Aufruf der Klimabewegung Fridays for Future. Und am Rosenmontag waren rund 250.000 Menschen nach Köln zu einer Friedensdemo gekommen.

Zu den Veranstaltern der Demo in Düsseldorf gehörten zwei Organisationen, die sich auch für die Demokratiebewegung in Belarus einsetzen. So waren neben gelb-blauen Schildern für die Ukraine auch Flaggen in Weiß-Rot-Weiß als Symbol der Demokratiebewegung in Belarus zu sehen. Diese lässt der dortige Machthaber Alexander Lukaschenko mit Gewalt niederschlagen.

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Weitere Kundgebungen von AfD und Gegnern der Corona-Maßnahmen

Neben der Demonstration gegen den Ukraine-Krieg fanden am Samstag jedoch auch noch weitere Proteste statt, die Polizei sprach von insgesamt acht angemeldeten Veranstaltungen.

Auf der Landtagswiese versammelten sich Anhänger der AfD. Der Kreisverband Düsseldorf hatte einen Aktionstag mit dem Thema „Gesund ohne Zwang“ geplant. Erwartet wurden hier etwa 500 Personen, laut unseren Eindrücken von vor Ort wurde diese Zahl aber nicht ganz erreicht.

Als Reaktion auf die AfD-Veranstaltung hatte das linke Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“ einen Gegenprotest auf der Bürgerwiese vor dem Landtag angemeldet. Hier wurden 69 Demonstranten gezählt.

Die Gegner der Corona-Maßnahmen wichen wegen der AfD-Kundgebung in den Düsseldorfer Rheinpark an der Cecilienallee in Golzheim aus. Der Zugweg sollte dann erstmals durch Derendorf, Pempelfort und Düsseltal verlaufen. Vor Ort waren mehrere hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Für leichte Kritik sorgte, dass die Polizei die Parkplätze in nächster Nähe für die eigenen Fahrzeuge nutzte. Deshalb seien viele potenzielle Teilnehmer noch auf Parkplatzsuche hieß es. Rufe wie „Wir sind das Volk“ wurden laut, außerdem wandte man sich gegen eine mögliche Impfpflicht gegen das Coronavirus.

Auf dem Johannes-Rau-Platz fand zudem eine Kundgebung zum Internationalen Frauentag mit rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. In Vorgriff auf den Jahrestag am 8. März wollten sie auf die Unterdrückung von Frauen aufmerksam machen. Diese betreffe vor allem auch kurdische Frauen, da diese nicht nur wegen ihres Geschlechts, sondern auch wegen ihrer ethnischen Herkunft diskriminiert würden. Angemeldet wurde die Demonstration vom „Bündnis Feministischer Kampftag Düsseldorf“. Dieser wurde nach eigener Aussage von Gewerkschaftlerinnen, Kurdinnen und Akteuren des Düsseldorfer Kulturlebens gegründet.

Mit Material von dpa.

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