Belgo Belga in Düsseldorf-Derendorf Üppiges aus der belgischen Küche

Düsseldorf · Sofort fühlt sich der Gast in dem kleinen Restaurant zuhause, wenn er behaglich unter belgischen Teehausspiegeln sitzend die Speisekarte studiert. Genauso könnte es im Wohnzimmer aussehen - jedenfalls in einem belgischen. Belgo Belga (belgischer Belgier) heißt das winzige Restaurant, in dem Ralf Weißbrodt kocht.

 Im Belgo Belga gibt es belgische Kost.

Im Belgo Belga gibt es belgische Kost.

Foto: Belgo Belga

Ein Deutscher, allerdings mit belgischer Küchenerfahrung. Die klassischen Lampen, die rot-goldenen Dekoration auf den Tischen, die liebevoll drapierten Stores, der schmuck gedeckte schwarze Holztisch mit Blümchen, Kerzen und gestärkten weißen Servietten - das wiederum trägt die Handschrift seiner Frau Carla Ceelen.

Und die empfiehlt als Aperitif nicht nur den obligatorischen Cremant oder Sherry, sondern auch Bier - belgisches. Mehr als ein Dutzend Sorten stehen auf der kenntnisreich komponierten Getränkekarte, deren Weine keinesfalls überteuert sind. Zahlreiche Sorten gibt es übrigens pro Glas oder in der halben Falsche. Die Speisekarte, die alle zwei Monate wechselt, besticht durch Klassiker der belgisch-französischen Küche. Und das System ist einfach: Der Gast kann à la carte wählen oder sich selbst ein drei-, beziehungsweise viergängiges Menü zusammenstellen (26,90 bis 35,90 Euro). Wir wählten als Vorspeise eine geschäumte Rahmsuppe von der Frühlingszwiebel (5,90), die sahnig und pur im Geschmack war. Die Komposition des Salats von grünem Spargel und Fenchel mit kross gebratenem Oktopus und samtigen Zitronengeschmack gefiel uns besonders gut. Die saftigen Fischstücke hätten allerdings länger abtropfen können, um sie vom Fett zu befreien.

Ein Traum waren die butterzarten Jacobsmuscheln mit Safrannudeln (13,50). Das feine Aroma der Muschel fand sich in der Sauce wieder. Allerdings war der Chicoree - mit Ziegenkäse gratiniert - verbrannt. Mehrfach entschuldigten sich Kellner und Koch. Die zweite Portion war perfekt - eine Harmonie aus Süße und Bitternis.

Für den Hauptgang blieb nur noch wenig Platz, denn die Portionen sind üppig im Belgo Belga. Das Fleisch der geschmorten Kalbshaxe (15,90 / zwei große Scheiben) zerging auf der Zunge. Das Linsengemüse hatte Biss und die richtige Würze. Die Sauce beim Saltimbocca vom Wolfsbarsch (18,50) gab dem Fisch die besondere Note. Küchenchef Weißbrodt hat ein Händchen für richtige Würze. Fürs Dessert, Pistazienmouse (6,90), sollte man nach den drei üppigen Gängen noch Raum lassen.

(RP)
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