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Wirtschaft Übernahmegerüchte um Rheinmetall-Konzern

Düsseldorf · Der Düsseldorfer Rüstungskonzern und Automobilzulieferer Rheinmetall ist offenbar ins Visier eines ausländischen Konkurrenten geraten. An der Börse ging diese Woche das Gerücht um, der amerikanische Luftfahrt- und Rüstungskonzern Northrop Grumman plane eine Übernahme des deutschen Traditionsunternehmens.

 Mehr als drei Viertel der Rheinmetall-Aktien befinden sich in Streubesitz.

Mehr als drei Viertel der Rheinmetall-Aktien befinden sich in Streubesitz.

Foto: ddp/rpo

Mehrere Marktteilnehmer sprachen davon, dass Northrop angeblich 82 Euro je Aktie biete. In der Folge stiegen Rheinmetall-Papiere bis zum Ende der Woche von 60 auf rund 65 Euro und damit auf den höchsten Stand seit über drei Jahren. Rheinmetall trat den Spekulationen allerdings entgegen: "Es gibt keinerlei Kontakte oder Gespräche mit Northrop Grumman", sagte ein Sprecher des Düsseldorfer Unternehmens. Northrop erklärte umgehend, dass man sich grundsätzlich nicht zu Angelegenheiten äußere, die Fusionen oder Übernahmen beträfen.

Northrop sitzt in Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien. Der Rüstungskonzern machte im Jahr 2009 rund 34 Milliarden Dollar Umsatz. Das Unternehmen erzielte im Jahr 2009 rund 1,69 Milliarden Dollar Gewinn — sieben Mal mehr als Rheinmetall an Erlösen erwirtschaftete. Die Firma baut unter anderem den bekannten Tarnkappenbomber B-2.

Der Versuch des spanischen Baukonzerns ACS den Essener Hochtief-Konzern zu übernehmen, hatte erneut eine Debatte über die Übernahme deutscher Firmen durch ausländische Investoren ausgelöst. Diverse Politiker hatten einen besseren Schutz vor feindlichen Übernahmen durch den Staat gefordert.

Bund hat bei Fusion ein Vetorecht

Dieses Problem stellt sich im Fall Rheinmetall nicht. Die Düsseldorfer haben zwar keinen so genannten Ankeraktionär, der einen großen Batzen am Unternehmen hält — mehr als drei Viertel der Aktien befinden sich in Streubesitz. Gemäß den Bestimmungen des Außenwirtschaftsgesetzes kann die Bundesregierung aber die Beteiligung eines ausländischen Unternehmens an einem deutschen Rüstungskonzern untersagen, wenn die Schwelle von 25 Prozent an der Beteiligung überschritten wird. Wie die meisten Staaten ist auch Deutschland äußerst wachsam, wenn es um die nationale Rüstungsindustrie geht.

Umso wahrscheinlicher wird dadurch Branchenexperten zufolge eine Annäherung an den deutschen Konkurrenten Krauss-Maffei Wegmann.

(RP)
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