Medienhafen Überflieger kurz vor dem Start

Düsseldorf · Die neue Brücke zwischen dem Südring und der Plockstraße in Richtung Medienhafen ist fast fertig. Ende Juni wird das Bauwerk eröffnet, das für eine schnellere Verbindung und weniger Staus sorgen soll.

 Schon fast fertig ist die neue Hochstraße, die das Linksabbiegen in den Hafen ohne eine Ampel ermöglichen wird.

Schon fast fertig ist die neue Hochstraße, die das Linksabbiegen in den Hafen ohne eine Ampel ermöglichen wird.

Foto: Bußkamp, Thomas

Als Überflieger werden Menschen bezeichnet, die begabter, tüchtiger und intelligenter als andere sind. Der Überflieger ist aufgrund dieser Eigenschaften vor allem eins: schnell. Schnelligkeit ist das Stichwort beim Bau der neuen Brücke zwischen Südring und Plockstraße.

Die Bauarbeiten sind viel schneller vorangekommen als erwartet. Schon Ende Juni — zwei Monate vor dem ursprünglich geplanten Termin — wird die neue Brücke eröffnet, die von der Stadt auf den Namen "Überflieger" getauft worden ist. Aber nicht nur, weil die Hochstraße für eine schnelle Verbindung ohne lästige Wartezeiten an Ampeln zwischen Südring und Hafen sorgt, sondern auch weil sie in einem geschwungenen Bogen einige Meter über der Erde die Fahrbahnen quasi überfliegt.

Bis zur Eröffnung haben die Bauarbeiter noch einiges zu tun. "Es fehlen noch die Fahrbahnbeläge und das Geländer", sagt Andrea Blome vom Amt für Verkehrsmanagement. Noch nicht ganz fertig ist auch der seitliche Abschluss der Fahrbahnen. Gearbeitet wird in den nächsten Wochen noch an der Entwässerung.

Aus Sicht der Stadt ist die Hochstraße dringend nötig. Laut Verkehrsprognosen steigt der Verkehr in Richtung Hafen bis zum Jahr 2020 um 47 Prozent an. Dazu kommen noch mal fast 30 Prozent mehr Lkws. Verkehrsmengen, die die Plockstraße schon lange nicht mehr bewältigen kann — sie wird vierspurig ausgebaut. Das Amt für Verkehrsmanagement will zeitgleich mit der Eröffnung der Brücke auch diesen vierspurigen Ausbau der Plockstraße abschließen. "Das bekommen wir bis dahin hin", sagt Andrea Blome. Die neue Brücke soll in ihrer architektonisch sehr anspruchsvollen Form ein Höchstmaß an Transparenz erreichen. Das Düsseldorfer Eingangsensemble mit Stadttor und Fernmeldeturm soll durch die Brücke nicht beeinträchtigt werden.

Die vier Meter breite Fahrbahn wird gehalten von zwei je 16 Meter hohen Bögen, die jeweils 16 Tonnen schwer sind. In einer aufsehenerregenden Aktion ist ein 60 Meter langer Teil der Brücke im Juli 2010 an einem Stück eingesetzt worden. Neben den beiden Fahrbahnen wird es einen Standstreifen geben, damit im Pannenfall Autos dort anhalten können. Für Fahrräder wird die neue Brücke nicht zu befahren sein. Die Gesamtlänge des Brückenbauwerkes beträgt zwischen den Widerlagern 211,76 Meter, hinzu kommen die beiden Rampen mit 26,40 und 35,80 Meter.

Anpassen an die neue Verkehrsführung muss die Stadt die Kreuzung von Völklinger und Fährstraße. Kurz hinter der Kreuzung werden die beiden linken Fahrspuren zusammengeführt und auf die Brücke geleitet. Die bisherigen Linksabbiegespuren in die Fährstraße entfallen in beiden Richtungen. Linksabbiegen in die Fährstraße bleibt aber trotzdem möglich, indem die Fahrer erst nach rechts abbiegen und dann über eine Wendeschleife weiterfahren. Die Kosten für die Kreuzung von Plock- und Völklinger Straße liegen inklusive "Überflieger" bei acht Millionen Euro. Die Plockstraße vierspurig auszubauen erfordert weitere 3,6 Millionen Euro, der Kreuzungsumbau an der Fährstraße kommt mit 3,1 Millionen Euro noch hinzu.

(ila)
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