Betreuung in Düsseldorf U3: Stadt will bis 2014 Quote von 45 Prozent

Düsseldorf · Die U3-Betreuungsquote in Düsseldorf liegt über dem Landesschnitt. Trotzdem müssen zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden. Wir stellen in einer neuen Serie die Angebote in der Landeshauptstadt vor.

Düsseldorf hat bei der Betreuung unter Dreijähriger ambitionierte Pläne. "Mein Ziel ist es, mittelfristig 60 Prozent im gesamten Stadtgebiet zu erreichen. Dabei geht es um einen klugen Mix aus institutioneller Betreuung, Tagespflege und Betriebskindergärten", sagt Oberbürgermeister Dirk Elbers.

Für den Rathauschef ist ein verbessertes Betreuungsangebot "inzwischen auch ein klarer Standortfaktor". Bis zum Erreichen dieses ehrgeizigen Ziels ist in der Landeshauptstadt noch viel zu tun. Denn im laufenden Kindergartenjahr wird die U3-Versorgungsquote zwar rund 34 Prozent (NRW: 32 Prozent im kommenden Sommer) erreichen. Aber die Fachleute im Rathaus gehen davon aus, dass — unabhängig von Rechtsanspruch und forciertem Ausbauprogramm — die Nachfrage das Angebot weiter klar übersteigen wird.

Die wichtigsten Fakten im Überblick:

Ausgangslage Zum Jahreswechsel lebten in Düsseldorf knapp 17 500 Jungen und Mädchen unter drei Jahren. 5980 Plätzen für Kinder bis drei Jahre gab es zu diesem Zeitpunkt. "In den mehr als 300 öffentlich geförderten Kindergärten und -tageseinrichtungen waren es 3515. Hinzu kommen die Tagespflege mit 1455, die Spielgruppen mit 464 sowie die privat-gewerblichen Kitas mit 540 Plätzen", sagt Jugend-Dezernent Burkhard Hintzsche, der als Spitzenbeamter gemeinsam mit Jugendamtsleiter Johannes Horn den Ausbau koordiniert.

Kita-Ausbau Im laufenden Jahr kommen allein in den öffentlich geförderten Kindertagesstätten zwischen 1000 und 1200 Plätze hinzu. Im Kalenderjahr 2014 sollen es dann noch einmal 1200 sein. Bereits im Sommer 2014 soll eine U3-Betreuungsquote von 45 Prozent erreicht sein. "Zwischen 2007 und heute haben wir 44 Kitas neu gebaut, bis Januar 2015 kommen noch einmal mindestens 38 neue Einrichtungen hinzu", kündigt Hintzsche an.

Andere Angebote Für zusätzliche Entlastung sorgt der Ausbau der Großtagespflege. Dort werden bis zu neun Kindern von in der Regel zwei Fachkräften betreut. Zurzeit gibt es im Stadtgebiet 44 Großtagespflegestellen. "20 sind für 2013 in der Pipeline, Ende 2015 soll es nach unseren Plänen rund 100 solcher Stellen geben", hofft Hintzsche. Ebenfalls wichtig: der Ausbau von Kapazitäten in Betriebskitas.

Überbelegung/Platz-Sharing Übergangsweise könnte es mit Blick auf den Rechtsanspruch ab Sommer zu größeren Gruppen kommen. "Denkbar ist, in einer Zwei- bis Sechsjährigen-Gruppe einen 21. Platz einzurichten", sagt Horn. Auch über das Aufteilen eines Kita-Platzes auf zwei Familien ("Platz-Sharing") könne man im Einzelfall nachdenken — "dort, wo es passt". Konny Kubat, Leiterin der Awo-Bewegungskita an der Schloßallee in Eller, hält das allerdings für nicht praktikabel. "Sollen sich zwei Kinder tatsächlich ein Bett teilen?"

Investitionen 170 Millionen Euro hat die Stadt nach eigenen Angaben für das so genannte U3-Projekt-Budget einkalkuliert. "Das Geld verteilt sich auf die Jahre 2009 bis 2015/16. Es beinhaltet die Ausbau-Planung und die daraus resultierenden Betriebskosten", sagt Jugendamtsleiter Horn.

(jj)
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