Düsseldorf U-Bahnbau: 959 Meter bis zum Ziel

Düsseldorf · In einem Festakt am Corneliusplatz hat Oberbürgermeister Dirk Elbers den zweiten Tunnelabschnitt der Wehrhahnlinie eingeweiht.Im Oktober dieses Jahres soll die Tunnelbohrmaschine am Wehrhahn ankommen.

 Bereit für die nächste Etappe: Viele Zuschauer verfolgten die Taufe des zweiten Tunnels für die Wehrhahn-Linie. Die Tunnelbohrmaschine „Tuborine“ wird in den kommenden Monaten bis zum Wehrhahn vordringen und dabei eine Strecke von 959 Metern zurücklegen.

Bereit für die nächste Etappe: Viele Zuschauer verfolgten die Taufe des zweiten Tunnels für die Wehrhahn-Linie. Die Tunnelbohrmaschine „Tuborine“ wird in den kommenden Monaten bis zum Wehrhahn vordringen und dabei eine Strecke von 959 Metern zurücklegen.

Foto: Andreas Bretz

"Die Wehrhahn-Linie kommt" donnerte es aus den Lautsprechern, die am Rande des Bauschachtes am Corneliusplatz aufgestellt waren. Gestern startete die zweite Bauetappe der neuen U-Bahn-Linie mit einem Festakt. Neben den geladenen Gästen waren auch viele Schaulustige zur Taufe des zweiten Tunnelabschnitts für die Wehrhahn-Linie gekommen. Passanten blieben stehen und sahen neugierig hinunter auf die riesige Tunnelbohrmaschine "Tuborine", die sich in den kommenden Monaten bis zur Endstation "Am Wehrhahn" durch das Erdreich fräsen wird.

 Doppelter Segen: Pfarrer Ansgar Puff weiht eine Figur der Heiligen Barbara, Schutzpatronin der Bergleute.

Doppelter Segen: Pfarrer Ansgar Puff weiht eine Figur der Heiligen Barbara, Schutzpatronin der Bergleute.

Foto: Andreas Bretz

"Dass heute so viele Menschen gekommen sind, zeigt das große Interesse an diesem Projekt. Es ist gut zu sehen, was in unsere Stadt investiert wird", sagte Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) zum Auftakt der Taufe und lobte vor allem die Arbeit der Ingenieure: "Was wir hier sehen, ist ein Kraftakt und eine technische Höchstleistung." Die "Jahrhundertprojekte" Wehrhahn-Linie und Kö-Bogen parallel auszuführen, bedürfe einer perfekten Koordination.

Tuborine fräst neun Meter pro Tag

"Die erste Reise durch den Tunnel hat die Tuborine sicher hinter sich gebracht — und wir sind noch vier Wochen früher fertig als geplant", sagte Jochen Keysberg, Geschäftsführer der Firma Bilfinger Berger, die den Bau ausführt.

Nachdem die Arbeiten im ersten Tunnel zwischen dem S-Bahnhof Bilk und der Innenstadt abgeschlossen waren, wurde die Bohrmaschine zerlegt und anschließend zum Corneliusplatz gebracht.

Die Demontage nutzten die Ingenieure auch dazu, um Verschleißteile wie die Abbauwerkzeuge am Schneidrad auszutauschen und zu kontrollieren. Täglich bohrt sich die Tuborine etwa neun Meter pro Tag durch Erde und sogar Beton. Da der Startschacht am Corneliusplatz allerdings deutlich kleiner ist als der erste Schacht in Bilk, war die Maschine gestern nur in einer verkürzten Version von 45 statt 65 Metern zu sehen. Sobald sie sich unter der östlichen Königsallee ein Stück voran bewegt hat, werden die restlichen Teile montiert.

Der Bau des Tunnels steht auch unter kirchlichem Segen: Pfarrer Ansgar Puff und Pastorin Konstanze Meschke weihten eine Figur der Heiligen Barbara. Die Schutzpatronin der Bergleute wacht nun am Eingang des Schachtes, bis die Arbeiten abgeschlossen sind. Auf Wunsch der Mineure wird Astrid Elbers nach dem ersten nun auch die Patin des zweiten Tunnels der Wehrhahn-Linie. Mit einem "Glück auf!" zerschlug die Ehefrau des Oberbürgermeisters eine Flasche Sekt an der Grubenwand und taufte den Tunnel damit auf den Namen "Astrid II" .

In den nächsten Monaten wird die Tuborine sich über eine Strecke von 959 Metern bis zur Straße "Am Wehrhahn" durch das Erdreich fräsen. Läuft alles nach Plan, wird die Maschine im Oktober dieses Jahres dort ankommen.

(RP)
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