Wehrhahn-Linie U-Bahn-Bau kommt schnell voran

Düsseldorf · 849 Meter hat die Tunnelbohrmaschine seit ihrem Start im März zurückgelegt – das ist gut zwei Wochen zügiger als geplant. Die gute Nachricht ist mit einer weiteren verbunden: Im nächsten Jahr sollen interessierte Bürger einen Blick in den Tunnel der Wehrhahn-Linie werfen können.

U-Bahn-Bau: Bilder von den Baustellen
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849 Meter hat die Tunnelbohrmaschine seit ihrem Start im März zurückgelegt — das ist gut zwei Wochen zügiger als geplant. Die gute Nachricht ist mit einer weiteren verbunden: Im nächsten Jahr sollen interessierte Bürger einen Blick in den Tunnel der Wehrhahn-Linie werfen können.

Nach etwas mehr als der Hälfte der vorgesehenen Bauzeit hat der Tunnelbohrer bereits gut zwei Drittel seiner ersten Strecke geschafft. 849 Meter hat er sich vom Bilker Bahnhof in Richtung Düsseldorfer Innenstadt gegraben und dabei 563 Ringe für den neuen U-Bahn-Tunnel gesetzt.

Damit hat die 1300 Tonnen schwere Maschine bereits den künftigen Bahnhof am Graf-Adolf-Platz erreicht — zwei Wochen früher als ursprünglich erhofft. Trotz des guten Ergebnisses hält sich Projektleiter Gerd Wittkötter mit weiteren Prognosen zurück: "Wir werden termingerecht fertig, mehr können wir jetzt nicht sagen." Termingerecht bedeutet, dass der Bohrer bis Ende Oktober das Ende des ersten Bauabschnitts (Südast) kurz vor der Kreuzung von Kasernen- und Benrather Straße erreichen soll.

Zunehmend unter der Erde

Als Gründe für die rasche Fahrt des Bohrers nannte der Projektleiter gestern die Planung, die umfangreichen Untersuchungen des Erdreichs und die Sicherheitsvorkehrungen. Letztere hätten dafür gesorgt, dass bei der Fahrt des Bohrers kaum Setzungen verursacht würden. Auf dem weiteren Weg fürchtet Wittkötter vor allem Findlinge, also einzeln liegende sehr große Steine. "Bis zu einer bestimmten Größe zerkleinert der Tunnelbohrer solche Steine, andernfalls müssen wir den Findling selbst zerlegen.

Der schnelle Fortschritt unter der Erde macht sich bald auch an der Oberfläche bemerkbar. "Von den benötigten Schlitzwänden sind inzwischen über 70 Prozent fertiggestellt", sagte der zuständige Beigeordnete Gregor Bonin. "Damit nähert sich dann auch der Einsatz der Großgeräte dem Ende, und der Bau der Wehrhahn-Linie verlagert sich mehr und mehr unter die Erde." Die Veränderungen für die Innenstadt im Detail:

Kirchplatz Die Oberfläche wird bis Januar 2011 wieder in ihren Ursprungszustand zurückversetzt. Die Gleise der Straßenbahnen sollen ab April 2011 wieder an ihre früheren Stelle liegen. Die Züge fahren dort, bis die neue U-Bahn in Betrieb geht. Dann wird auch die weitere Gestaltung der Straße beschlossen.

Fürstenwall Die Sperrungen der Straße sollen Ende September oder Anfang Oktober aufgehoben werden.

Graf-Adolf-Platz Bis Ende September sollen Straßenbahn-Gleise und Fahrspuren auf der Elisabethstraße wieder so verlaufen wie vor den Bauarbeiten. Der Graf-Adolf-Platz selbst wird bis 2014 belegt sein, weil dort Baumaterial und Maschinen gelagert werden, die nach und nach unter die Erde gebracht werden.

Wenn der Tunnelbohrer im Oktober den mehr als 20 Meter tiefen Zielschacht unter der Kasernenstraße erreicht hat, stehen weitere spektakuläre Arbeiten bevor. Die Techniker werden den vorderen Teil der Maschine abmontieren und aus dem Loch hiefen lassen. Anschließend werden die riesigen Teile mit einem Tieflader über die Königsallee zum Startschacht für den Ostabschnitt des U-Bahn-Baus gebracht.

Der Rest des insgesamt 60 Meter langen Bohrers wird bis zum Bahnhof Bilk zurückgezogen, zerlegt und am Corneliusplatz wieder mit dem vorderen Teil verbunden. Vom Corneliusplatz geht es im April oder Mai 2011 weiter Richtung Osten. Das Ziel am Wehrhahn soll im September oder Oktober 2011 erreicht sein. Die Fertigstellung der Bahnhöfe und Strecke ist nach den derzeitigen Planungen für 2014 vorgesehen.

(RP)
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