Neues Geschäft in Düsseldorf Türkische Modefirma zieht an die Königsallee

Düsseldorf · Sarar ist das bekannteste Modelabel der Türkei und eröffnet heute mit Stars wie Katja Flint das erste türkische Geschäft an der Kö. Experten sagen, dass die Zahl türkischer Firmen in Düsseldorf weiter steigen wird.

 Die türkische Modefirma Sarar eröffnet im Haus Königsallee 82-84 – dort, wo Herbert Stock einst sein Geschäft hatte – ihre Filiale. Auch an anderen Luxusmeilen – etwa der Fifth Avenue in New York – hat Sarar Filialen.

Die türkische Modefirma Sarar eröffnet im Haus Königsallee 82-84 – dort, wo Herbert Stock einst sein Geschäft hatte – ihre Filiale. Auch an anderen Luxusmeilen – etwa der Fifth Avenue in New York – hat Sarar Filialen.

Foto: Bauer

Unter dem Namen Sarar ist das türkische Modeunternehmen wohl nur wenigen Menschen in Deutschland ein Begriff. Doch Millionen tragen ihre Produkte — allerdings unter Namen wie Esprit, Tommy Hilfiger, Marc O'Polo, Cinque, Burberry oder früher auch Hugo Boss. Denn der größte Textilproduzent der Türkei beliefert viele internationale Marken weltweit.

Nun will Sarar auch in Deutschland als Modelabel für hochwertige Damen- und Herrenbekleidung bekannt werden — in der Türkei ist es bereits das populärste — und setzt bei seinen Plänen auf die Strahlkraft von Düsseldorfs Königsallee.

Dort laufen die Arbeiten für die heutige Eröffnung des Flagship-Ladens auf Hochtouren: Mit einer Größe von 1400 Quadratmetern ist die Filiale einer der größten Geschäfte an der Luxusmeile und zugleich das erste türkische Modegeschäft.

Nach einer Filiale in den Düsseldorf Arcaden sowie Showroom und Europa-Zentrale im Sky Office habe man sich bewusst für die Kö entschieden, sagt Sarar-Vorstandsvorsitzender Emre Sarar. Während der Modemessen ziehe Düsseldorf tausende Besucher aus der ganzen Welt an. In der Stadt fühle man "sich wohl", zudem sei man sich sicher, "dass die Königsallee für unsere Marke ein wichtiges Marketinginstrument darstellt." Denn die Kö sei "eine der wichtigsten Modestraßen der Welt", sagt Sarar, der das 1944 gegründete Unternehmen leitet.

Doch auch aus Düsseldorfer Sicht sei das Bekenntnis ein Gewinn. So sei die Entscheidung von Sarar "ein weiterer Beleg für die internationale Attraktivität des eleganten Shopping-Boulevards", sagt die Geschäftsführerin von Düsseldorf Marketing-Tourismus (DMT), Eva-Maria Illigen-Günther. "Dass dieses hochwertige und bekannteste Modelabel der Türkei auf eine starke Präsenz in der 1A-Lage der Rheinmetropole setzt, zeigt eindrucksvoll, welche Strahlkraft Düsseldorf als Mode-Stadt besitzt."

Auch aus wirtschaftlicher Sicht sei die Eröffnung ein positives Zeichen, so der türkische Unternehmerverband in Düsseldorf, ATIAD. So richte sie den Blick auf türkische Unternehmen in der Stadt und zeige, wie groß und wichtig ihr Anteil an der Wirtschaft ist, meint Geschäftsführer Ömer Saglam.

So sind in Düsseldorf rund 1200 türkische Unternehmen registriert. "Bundesweit gibt es 82.000 türkische Unternehmen mit 400.000 Mitarbeitern, die einen Umsatz von 40 Milliarden Euro machen." Das sei beachtlich, aber in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt, meint Saglam.

Zudem könne Sarar als Luxuslabel mit einem weit verbreiteten Vorurteil aufräumen: dass sich das türkische Unternehmertum auf Döner- oder Lebensmittelläden beschränkt.

In den kommenden Jahren wird die Zahl türkischer Unternehmen in Düsseldorf, aber auch in NRW, weiter steigen, ist sich ATIAD-Chef Saglam sicher. In der Türkei wisse man um die gute Infrastruktur und die guten Anbindungen vor allem an die Beneluxländer.

Rund 300 Anfragen hat der Unternehmerverband alleine 2012 beantwortet. Zudem würden sich die Stadt — etwa durch die Wirtschaftsförderung — und auch das Land inzwischen um türkische Unternehmen und Investoren bemühen. Doch es gebe noch Hindernisse, sagt Saglam. Es sei vor allem die Visums-Pflicht für Türken, die den Austausch sehr erschwere.

Auch wenn Oberbürgermeister Dirk Elbers in diesem Jahr zum ersten Mal die Metropole Istanbul besucht, wird die Mode im Mittelpunkt stehen. Und die Frage der zukünftigen Zusammenarbeit zwischen Düsseldorf und der Türkei.

(RP/ila)
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