Wehrhahn-Linie Tuchtinsel: Riesenloch für die U-Bahn

Düsseldorf · In der Tiefe der Tuchtinsel legen Bauarbeiter den Boden für die Rolltreppenanlage des künftigen unterirdischen Bahnhofs an. Die Stadt hat eine Webcam zur Beobachtung der Baustelle installiert.

 Jan-Wellem-Platz und Wehrhahn sind am Wochenende wegen des Baus der Wehrhahn-Linie für Straßenbahnen gesperrt.

Jan-Wellem-Platz und Wehrhahn sind am Wochenende wegen des Baus der Wehrhahn-Linie für Straßenbahnen gesperrt.

Foto: Thomas Busskamp

Der Blick in die tiefe Baugrube auf der Tuchtinsel zwischen Berliner Allee und Tausendfüßler ist zugleich ein Blick in die Zukunft. Passanten können sich anschauen, wie der Boden für die Rolltreppen-Aufgänge des U-Bahn-Haltepunktes Schadowstraße entsteht, und sich vorstellen, wie groß einmal die Zugänge zur Bahnsteig-Ebene sein werden.

Zurzeit werden die Moniereisen für die dicke Betondecke verlegt. Später wird dann die Betondecke gegossen. Wer sich den Baufortschritt auch ohne direkten Besuch anschauen will, hat ab sofort die Möglichkeit, die Bilder einer von der Stadt installierten Webcam im Internet abzurufen.

Noch einige Wochen lang werden Veränderungen an der Baustelle zu verfolgen sein. Wenn die Rolltreppen-Decke betoniert ist, wird die Baugrube Richtung Tausendfüßler vergrößert. Es werden dann die Zugänge von der Oberfläche zu der Verteilerebene des U-Bahn-Bahnhofs gebaut. Von dieser Ebene führt die Rolltreppe, die jetzt betoniert wird, zum Bahnsteig.

Für die Erweiterung der Baustelle werden auch die Gleise der Linie 701 an dieser Stelle herausgerissen. "Ab 25. Oktober fahren die Bahnen dieser Linie eine Umleitung, biegen von der Haltestelle Berliner Allee links Richtung Graf-Adolf-Platz und dann rechts in die Breite Straße ab und gelangen auf dieser Route zum Jan-Wellem-Platz", erklärt Rheinbahnsprecher Georg Schumacher.

Neben dieser offenen Grube wird fast unsichtbar unterirdisch im Schutz der bereits angebrachten Schlitzwände gearbeitet. "Der Bau gleicht einem riesigen Puzzlespiel, weil Bauabschnitte verschiedener Projekte berücksichtigt werden", sagt Andrea Blome, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement. Zuerst frisst die Tuborine, die ab März 2011 vom Corneliusplatz aus startet, den Schacht für die U-Bahn-Trasse. Sie muss genau zwischen den Schlitzwänden für den mehrstöckigen U-Bahn-Haltepunkt durchfahren. Einige der Tübbing genannten Betonringe würden dann im Bereich des Bahnhofs wieder entfernt, damit der Bahnsteig zugänglich ist.

Aber auch der Autotunnel des Projekts Kö-Bogen muss noch in die Ebenen des Bahnhofs eingepasst werden. Gegraben wird im Schutz des Deckels, der auf der Schadowstraße bereits liegt. Die Fahrbahnen aus südlicher Richtung verlaufen zwischen Straßenoberfläche und Decke des Bahnsteigs. "Der Tunnel verzweigt sich dann, ein Ast geht Richtung Kö-Bogen zur Elberfelder Straße, ein anderer geradeaus Richtung Ratinger Tor und bekommt einen Anschluss an die Tiefgarage des Schauspielhauses", so Blome.

Der Beginn dieser Arbeiten sei für Mitte 2011 vorgesehen. Für den Tunnel aus Richtung Norden, der nach Abriss des Tausendfüßlers ab 2012 gebaut werden soll, ist ebenfalls zwischen U-Bahn-Röhre und den oberen Zugängen zum Bahnhof Platz vorgesehen.

(RP)
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