Trödelmarkt in Düsseldorf Schnäppchen und Schwätzchen am Fürstenplatz
Düsseldorf · Beim Flohmarkt in Friedrichstadt kommen nicht nur Trödler zusammen, sondern die ganze Nachbarschaft trifft sich. Bedingung zum Mitmachen: ein selbst gebackener Kuchen.
Was für den einen wie Blei im Schrank, Regal oder Keller liegt, aber dennoch zu schade ist, um es wegzuschmeißen, kann für einen anderen ein wahrer Schatz sein. So wechselten beim Anwohnertrödelmarkt auf dem Fürstenplatz einige Schnäppchen ihre Funktion vom alten Kellerfund zur geschätzten Neuerwerbung.
„Während wir noch aufgebaut haben, gab es bereits einige Plattensammler, die die Boxen mit den alten Vinyl-LPs durchstöbert haben“, sagt Michael van Geffen. Als „Trödler“ ist er zum dritten Mal auf dem Fürstenplatz dabei. Er war einer von 120 Anwohnern aus der näheren und weiteren Umgebung des Fürstenplatzes in Friedrichstadt, die versuchten, das Taschen- oder Haushaltsgeld etwas aufzubessern.
„Bei 150 Ständen machen wir Schluss. Dann wäre es schon sehr voll“, sagt Heike Marx. Sie ist Vorsitzende des Vereins Fürstenplatz, der den Trödelmarkt seit 2017 zweimal im Jahr organisiert. „Wir achten genau darauf, dass keine Neuwaren, sondern wirklich nur gebrauchte Artikel auf den Tischen liegen“, erklärt die Vereinsvorsitzende Marx. „Ziel unserer Aktionen ist es, unsere Nachbarschaft sichtbarer zu machen, die Leute raus aus der Großstadt-Isolation zu holen, egal welcher Kultur, welcher Nationalität sie auch angehören.“
Das scheint zu klappen, denn für van Geffen ist genau das einer der Gründe, seine aussortierten Dinge feilzubieten. „Es gefällt mir sehr gut, dass man beim Trödeln mal mit den Nachbarn, die man sonst nur im Hausflur mit einem knappen Hallo grüßt, näher kennenlernt und mit ihnen quatscht.“ Die Standmieten hält der Verein Fürstenplatz extra niedrig, doch es gibt eine besondere Bedingung. „Jeder Standinhaber oder -inhaberin muss irgendetwas selbst Gebackenes mitbringen. Das verkaufen wir und diese Einnahmen verwenden wir für die nächsten Aktionen des Vereins“, so Marx. Sie selbst hat viel Freude am Trödelmarkt auf einem der schönsten Plätze der Stadt. „Ich habe mir einen Becher für vier Euro gekauft“, sagt Marx. Jetzt fehlen noch drei Becher, um die Serie komplett zu machen. Der nächste Trödelmarkt auf dem Fürstenplatz kommt bestimmt.