Nordrhein-Westfalen Die Tricks der Taschendiebe auf Weihnachtsmärkten

Vorsicht ist der beste Schutz vor Langfingern. Die Polizei informiert deshalb regelmäßig über die Maschen der Täter. Gleichzeitig bereitet sie sich auf den Einsatz im Weihnachtsgeschäft vor. Dann kommen die meisten Diebe in die Städte. So wie nach Düsseldorf.

Die die Taschendiebe folgen den Besuchern auch an die Buden auf den Düsseldorfer Weihnachtsmärkten.

Die die Taschendiebe folgen den Besuchern auch an die Buden auf den Düsseldorfer Weihnachtsmärkten.

Foto: Andreas Bretz

Verstärkte Präsenz uniformierter Beamter, mehr Zivilfahnder in der Stadt und Videobeobachter in der Altstadtwache, die per Kamera mutmaßliche Täter im Auge behalten - die Polizei geht gut vorbereitet in den Advent, der Taschendiebe aus aller Welt nach Düsseldorf lockt. Für die holländischen Weihnachtsmarktbesucher kümmern sich zudem an den Wochenenden Streifenpolizisten aus Haaglanden. Polizeipräsident Norbert Wesseler weiß: Sichtbare Polizeipräsenz stärkt das Sicherheitsgefühl, und so gesehen "tragen wir zur Attraktivität der Weihnachtsmärkte bei".

Und es geht nicht nur ums Gefühl: Bei einem Aktionstag vorige Woche, an dem rund 100 Beamte ausschließlich in Sachen Taschendiebstahl unterwegs waren, wurden sieben Tatverdächtige festgenommen, neun polizeibekannte, potenzielle Täter der Innenstadt verwiesen und 66 Verdächtige teils über mehrere Stunden observiert. Derartigen Aufwand kann die Polizei zwar nicht täglich leisten, aber eine gerade erst eingerichtete Ermittlungskommission soll zumindest ausschließlich die Täter im Blick haben, die immer wieder wegen Taschendiebstählen auffallen. "Wir wollen den Druck dauerhaft aufrecht erhalten", sagt Wesseler.

Für den Bürger aber ist nicht nur das gute Gefühl entscheidend, sondern dass er persönlich nicht zum Opfer wird. Und davor kann man sich leicht selbst schützen - wenn man weiß, wie Diebe handeln, die folgen nämlich ihren Opfern.

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Foto: Hans-Juergen Bauer

Beim Shoppen Wenn man einkaufen geht, sind auch die Täter in den Läden, fallen schick gekleidet in Kö-Boutiquen nicht auf. Bestes Ziel: Schuhgeschäfte. Da lassen vor allem Damen gern die Handtasche aus den Augen, um ein paar Schritte im neuen Pump zu laufen. Da ist die Geldbörse schneller weg, als man Winterstiefel sagen kann.

Beim Kaffee Zum Einkaufsbummel gehört die Stärkung zwischendurch. Das wissen die Täter ebenfalls. Wer Taschen und Tüten neben sich stapelt und sich ganz auf die Torte konzentriert, ist ein gesuchtes Opfer. Die Jacke über der Stuhllehne ist leichte Beute, auch der Geldbeutel wird darin nicht sicher aufbewahrt.

In der Bahn Natürlich sind Bahnen und U-Bahnhöfe voll. Aber nicht jedes Gedränge ist normal: Gern wird auf Rolltreppen oder an U-Bahn-Türen ein Stau künstlich provoziert - von Komplizen der Täter, die dabei in wenigen Sekunden gleich mehrere Jacken- und Handtaschen plündern. Rucksäcke, auf dem Rücken getragen, gelten als Einladung.

Beim Glühwein Wenn sich die Läden leeren, folgen die Täter den Kunden auch an die Bratwurst- oder Glühweinbude. Da wird dann schon mal absichtlich versehentlich mit Senf gekleckert und so das Opfer abgelenkt. Auch Geldwechseln ist ein beliebtes Ablenkungsmanöver.

Beim Feiern Zu später Stunde dann der Klassiker: Antanzen in der Altstadt. Die vermeintlich fröhlichen Grüppchen führen in der Regel nichts Gutes im Schilde - ihnen geht man am besten frühzeitig aus dem Weg. Deshalb: möglichst klaren Kopf behalten.

(RP)
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