Bauen in Düsseldorf Neubau an der Oststraße bedeutet das Aus für die „Park-Kultur“

Der kulturelle Treffpunkt im Viertel muss sich neue Räumlichkeiten suchen. Die Betreiber zeigen Verständnis für die Entscheidung der Politik.

 Das Haus an der Oststraße 118 soll für einen Neubau Platz machen. Bislang hatte hier die „Park-Kultur“ ihren Standort.

Das Haus an der Oststraße 118 soll für einen Neubau Platz machen. Bislang hatte hier die „Park-Kultur“ ihren Standort.

Foto: Marc Ingel

An der Oststraße 118 will ein Projektentwickler das alte Haus abreißen und einen siebengeschossigen Neubau errichten. Drei weitere Gebäude sind im Innenhofbereich geplant, auch eine Tiefgarage soll es geben. 37 Wohnungen entstehen so, vorgesehen ist ein Mix aus Ein- bis Drei-Zimmer-Wohnungen, wie Silke Wodarz von der Bauaufsicht in der Sitzung der Bezirksvertretung 1 erläuterte. Der Innenhof soll gärtnerisch aufwendig gestaltet werden, auch ein Kinderspielplatz wird gebaut, die Dächer der Häuser im Innenhofbereich werden intensiv begrünt. Bei zwei Gegenstimmen wurde der Bauvorbescheid erteilt. So weit, so gut.

Bezirksbürgermeisterin Marina Spillner lenkte den Fokus ungeachtet dessen auf den derzeitigen Nutzer. Dort ist zurzeit der Treffpunkt „Park-Kultur“ angesiedelt. Die Räumlichkeiten werden für Ausstellungen genutzt, unter anderem haben hier schon iranische Künstlerinnen ihre Arbeiten präsentiert. Tagsüber können sich Anwohner, Studenten und Beschäftigte aufhalten und Ideen austauschen. Es gibt unterschiedliche Workshops, auch Tango wurde bereits getanzt. Kurz: Es ist „der“ Treffpunkt in einem Stadtteil, der sonst nur wenig in dieser Hinsicht zu bieten hat. Betreiber ist der Verein „Darstellen und Vermitteln“.

Ob denn womöglich die „Park-Kultur“ in dem Neubau eine Zukunft haben könnte, wollte Spillner wissen, aber das konnte Wodarz nur bedingt beantworten: „Davon ist mir nichts bekannt. Eine gewerbliche Nutzung ist jedenfalls nicht vorgesehen.“ Wie es für das Projekt weitergeht, ist zum heutigen Zeitpunkt also mehr als ungewiss.

Auf ihrer Internetseite zeigen die Betreiber Verständnis: „Die Konsequenz – zum jetzigen Zeitpunkt der Planung – ist natürlich: Die Park-Kultur wird hier schließen. Zwar realisieren wir seit gut zwei Jahren ständig Ausstellungen, Live-Musik, Workshops, Vorträge und weitere Veranstaltungen. Auch ist die Park-Kultur ein beliebter Treffpunkt für die Kreativen Düsseldorfs, die Anwohner und Geschäftsleute des Viertels geworden. Aber es war immer klar vereinbart, dass diese Location eine Zwischennutzung ist. Insofern klagen wir nicht, dass es irgendwann in naher Zukunft mit der Park-Kultur hier ein Ende hat.“

Die Lage zeige aber verständlich die Situation der kulturellen Szene in Düsseldorf auf: Kulturelle Räumlichkeiten gebe es zu wenig, die wenigen privaten Initiativen würden aufgrund von Bebauungen weniger, und die Stadt habe kein zusammenhängendes Konzept, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. „Aber wir werden uns neue Räumlichkeiten suchen“, wird versprochen – womöglich wieder als Zwischennutzung? „Oder gibt es noch die Möglichkeit, in die Planungen miteinbezogen zu werden?“, heißt es abschließend in der Stellungnahme.

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