Düsseldorf Traumhaft schick
Düsseldorf · Die "tollen Tage" stehen kurz bevor - höchste Zeit, sich nach einer passenden Verkleidung umzusehen. Unsere Autoren waren auf der Suche nach den diesjährigen Trends für jecke Frauen und Männer.
Als Frau hat man dieses Jahr kaum eine Chance, Karneval ohne Erkältung zu überstehen. An den aktuellen Kostümen für die Dame ist nämlich fast nichts dran. Streng genommen sind sie auch nicht wirklich damenhaft.
Da gibt's Polizistinnen in pinkfarbenen T-Shirt-Kleidchen, unten kurz, oben tief, in der Mitte ein schwarzer Gürtel. Und natürlich Dienstmarke und Mütze, damit's ein bisschen echt aussieht. Und das Rotkäppchen hat zwar ein märchenmäßig authentisches Körbchen dabei, sollte da aber besser keine Kamelle hineinsammeln, die es vom Boden aufsammeln muss. Mit einer dicken Wollstrumpfhose drunter ließe sich das Röckchen sicher auch straßenkarnevaltauglich machen - aber zugegeben: die Overknees, die es im Partydiscount dazu gibt, sehen schicker aus.
Männer haben's naturgemäß im Straßenkarneval besser: das Matrosenkostüm aus Ringel-Body und Jacke bedeckt Problemzonen und hält immer noch ein bisschen warm. Und so ein Eisbär hat ein dickes Fell, viel Platz für Kamelle und Getränke und man(n) sieht darin auch noch groß uns stark aus.
Analog zum Eisbären haben wir für diese Session in dickem Plüsch gesehen: den Wolf (sehr geeignet, um Rotkäppchen - oder auch eine pinke Polizistin - zwischendurch mal warmzuhalten), braune Bären, Fuchs, Hase (wahlweise mit angenähter Möhre) und Gorilla. Wer es warm und trotzdem exotisch mag, der kann in einen quietschgrünen Papageien-Anzug schlüpfen. Die Flügel schillern in allen Regenbogenfarben und der große Schnabel könnte auch vor Regen schützen.
Wir haben uns in den drei größten Düsseldorfer Karnevalsgeschäften nach Ausgefallenem umgeschaut. Aber in dieser Session setzt man offenbar überall auf eher Bewährtes: Berufsoutfits, mehr oder wenig aufwendig, von Feuerwehrmann über Krankenschwester bis zu Pilot und Stewardess. Wenig emanzipiert übrigens, diese Männerkostüme. Feuerwehrfrauen und Pilotinnen (natürlich minikurz) haben alle im Programm, einen Krankenpfleger aber haben wir nicht entdeckt.
Auch die Klassiker gehen zurzeit gut: Gardekostüme aller Art und Patchwork-Jacken im Gardistenstil, mit aufwändigen Stickereien. Verstecken kann man sich in diesen auffälligen Teilen für rund 100 Euro schon mal nicht. Für mutige Männer gibt's passende Glitzerboots dazu, mit Hose und Hut für zusammen noch mal so viel. Nichts falsch machen kann man mit den Farben der Landeshauptstadt, rot und weiß. Und auch bei den Accessoires ist dem Ideenreichtum kein Ende gesetzt: Geringelte Stulpen für Arme und Beine, ein Hut mit Federn und eine weiße Perücke mit silbernen Glitzerfäden runden das Outfit ab, das für um die 60 Euro zu haben ist. Die vermutlich größte Auswahl findet sich bei Karneval Deiters. Auf zwei Etagen kann sich da jeder Jeck dem Motto und dem eigenen Geschmack entsprechend einkleiden. Wer sich gern ins Partygetümmel stürzt, für den hat der Party Discount sämtliche Klassiker im Angebot, plus reichlich Zubehör für den Straßenkarnval. Karnevalswierts ist zwar der kleinste, aber auch der aufgeräumteste Laden. Das hilft bei der Auswahl. Spezialität des Hauses in dieser Saison: Karneval International, mit Länder-Kostümen ohne Ende.
Wie immer gilt: Im Karneval ist erlaubt was gefällt - einen echten Sessions-Renner haben wir aber nicht entdeckt. Welches Kostüm die Session prägt, wird sich aber sicher beim Kö-Treiben zeigen.
