Einkaufen Tipps zum Instrumentenkauf

Düsseldorf · Thilo Kürten hat eine außergewöhnliche Patenschaft übernommen. "Wandelnde Geige" heißt sein Schützling, der tatsächlich Beine hat. "Das ist eine Heuschreckenart", sagt Kürten und lacht, "die Tiere gibt es im Aquazoo". Im Alltag beschäftigt er sich allerdings eher mit statischen Geigen, wie auch mit Bratschen und Celli, denn Kürten ist Geigenbaumeister.

 Geigenbaumeister Thilo Kürten hat viele verschiedene alte Instrumente im Angebot, einige sind 100 Jahre und älter.

Geigenbaumeister Thilo Kürten hat viele verschiedene alte Instrumente im Angebot, einige sind 100 Jahre und älter.

Foto: Endermann, Andreas

Seit über 20 Jahren betreibt er eine Werkstatt. "Nur ein von Hand gefertigtes Instrument hat viele Klangfarben", sagt der Geigenbauer. Für ein Meisterinstrument benötigt er etwa einen Monat Bauzeit. Bei Restaurierungen alter Instrumente können es leicht mehrere Monate werden.

Dafür haben seine Werke auch ihren Preis. Eine vierstellige Summe ist für eine neue Violine schon fällig. "Dafür sind sie dann auch wertbeständig", so Kürten, der auch Streichinstrumente in Zahlung nimmt. Kleinere Ausbesserungen wie Bogenbehaarungen gehören ebenfalls zu seinem Angebot.

Auch bei Klavieren wird klar zwischen handgefertigten und industriell hergestellten unterschieden. Neue und gebrauchte Klaviere bietet das Klavierhaus Schröder an. Ein asiatisches industriell hergestelltes Instrument ist ab knapp 2800 Euro zu haben, ein von Hand gearbeitetes Klavier gibt es ab 8000 Euro. "Entscheidend bei der Auswahl ist der Klang", weiß Patrizia Schröder. So gebe es Instrumente mit einem eher singenden, romantischen oder einem härteren Klang, den besonders Jazzmusiker bevorzugten.

Im Musikhaus muss auch Musik gespielt werden - nach diesem Motto darf man im Musikhaus Tonger auch mal zu den Drumsticks greifen. 25 Schlagzeuge stehen im ersten Stock des Geschäfts. Bei weitem nicht alle machen viel Lärm. Denn es gibt sie auch mit Gummipads. Dabei wird beim Kontakt mit dem Pad ein Signal an ein elektronisches Gerät gesendet, in dem verschiedene Töne für jedes Pad gespeichert sind. Nur mit Kopfhörern hört man den vollen Klang. "Gerade für Anfänger ist das eine gute Lösung", findet Lutz Wentscher, Geschäftsführer von Tonger.

Ähnlich ist es bei den Digitalpianos. "Viele Eltern kommen über das Spiel ihrer Kinder selbst wieder zum Musizieren", so Wentscher. Einen starken Trend zur Geige hat er in der letzten Zeit bemerkt. Daher gibt es hier auch Kindergrößen, von der Viertel- bis zur vollen Vierviertel-Geige. Von der Blockflöte bis hin zum Saxophon reicht die Bandbreite an Blasinstrumenten. Letztere gibt es in verschiedenen Klanglagen, als Alt, Tenor, Bass oder Sopran. Ab 330 Euro ist ein Saxophon zu haben. "Die gängigen Instrumente für Schüler liegen aber zwischen 800 und 1000 Euro", erklärt Wentscher.

Ein musikalischer Allrounder ist Hans Brückner. "Schlagzeug, Gitarre, Bass, ich spiele alles ein bisschen", so Brückner. Mit seinem Geschäft Rainbow Music ist er seit 22 Jahren eine Konstante in Flingern. Sein Schwerpunkt liegt neben Rockinstrumenten vor allem beim Zubehör. Einzelne Saiten, Stöcke, Felle oder Kabel und Fußmaschinen sind sein Spezialgebiet. Eine akustische Gitarre gibt es schon für unter 100 Euro. Die Mitarbeiter reparieren auch alte Verstärker.

Mittlerweile zählt Brückner auch viele Schulen zu seinen Kunden. "Ich schaue mir die Instrumente und Geräte dann vor Ort an", so Brückner. Und wer Musikunterricht anbietet oder sucht, wirft einen Blick auf die "schwarze Tür" im Laden.

(RP)
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