Düsseldorf Tipps, die bei einem Brand Leben retten können

Düsseldorf · Die Feuerwehr schult Mitarbeiter von Betrieben, wie sie sich im Fall eines Brandes verhalten sollen.

1 Den ersten Tipp, den Christopher Schuster von der Feuerwehr Düsseldorf gleich vorweg gibt, ist vorbeugender Natur: "Rauchmelder in der Wohnung zu haben, ist ein Muss." Das sieht die Bauverordnung mittlerweile auch für Bestandswohnungen vor. Schuster empfiehlt, sie in den Schlaf- und Aufenthaltsräumen sowie im Flur zu montieren. In der Küche löst der Alarm zu häufig unnötig aus. Wer verhindern möchte, dass er von dem schrillen Alarm aufgeschreckt wird, nur weil die Batterie zur Neige gegangen ist, der sollte diese einmal im Jahr austauschen.

2 Bei einem kleinen aufkommenden Brand wie bei einer umgekippten Kerze, empfiehlt Schuster eine Sprühflasche mit Wasser immer daneben stehen zu haben. "Wenn man erst losgehen muss, um Wasser zu holen, kann die Zeit zum Löschen schon nicht mehr ausreichen." Innerhalb von drei Minuten könnten Flammen vom Tisch auf das komplette Wohnzimmer übergreifen. Wichtig sei deshalb eine feuerfeste Schale als Unterlage zu nehmen, der den Tisch schützt.

3 Ist der Brand größer, ist es am Wichtigsten, sich außer Gefahr zu bringen. Denn die Brandgase sind im geschlossenen Raum lebensbedrohlich. Sie steigen nach oben. Wer das Zimmer auf allen vieren verlässt, kann damit sein Risiko reduzieren, erklärt Schuster. Wichtig ist es auch, Zimmer- und Haustüre zu schließen, damit sich der Rauch nicht im restlichen Haus ausbreitet. Wenn man sich in Sicherheit gebracht hat, die Feuerwehr alarmieren und wenn möglich, ihr den Schlüssel übergeben.

4 Wenn in der Küche die Fritteuse brennt, auf gar keinen Fall versuchen, das Feuer mit Wasser zu löschen. Der Effekt wäre eine Fettexplosion, die zu schwerwiegenden Verletzungen führen kann. Am besten mit einem großen Deckel das Feuer ersticken. Nimmt man große feuchte Tücher zum Ersticken der Flammen, ist es wichtig, dass der Topf komplett mit ihnen bedeckt ist, so dass keine Luft daran kommt.

5 Brennt es im Haus und das Treppenhaus ist verraucht, ist die eigene Wohnung der sicherere Ort. Wichtig ist, dass die Türen so gestaltet sind, dass kein Rauch eindringt. Mit einem nassen Handtuch können Ritzen abgedichtet werden. Die Bewohner sollten sich am Fenster bemerkbar machen. Ist das Treppenhaus rauchfrei, können sie das Haus verlassen.

6 An Arbeitsstätten sind die Anschaffung von Feuerlöschern verpflichtend, anders als in einer Privatwohnung. Wer dennoch einen im Haus haben möchte, dem legt Schuster einen Wasserlöscher nahe. Vom Pulverlöscher rät er ab, weil sich das feine Pulver in alle Ritzen der Wohnung lege und nur sehr schwer zu entfernen sei.

7 Für Privatpersonen ist es auch hilfreich, sich am Arbeitsplatz über die Fluchtwege im Fall eines Brandes zu informieren. "Sie entsprechen oft nicht den Wegen, die man täglich geht", sagt Schuster. Auch wo Löscheinrichtungen und Feuerlöscher untergebracht sind, ist gut zu wissen.

(RP)
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