Düsseldorf Tiere warten auf ein neues Zuhause

Düsseldorf · Beim Tag der Offenen Tür im Tierheim Rath schauten sich Düsseldorfer nach neuen Hausgenossen um. Ehrenamtliche Mitarbeiter geben Ratschläge und helfen bei der Vermittlung. Tierschutzverein wirbt um Mitglieder.

 Können sich die Katze und der Besucher im Tierheim anfreunden? Das ist Voraussetzung für ein neues Zuhause.

Können sich die Katze und der Besucher im Tierheim anfreunden? Das ist Voraussetzung für ein neues Zuhause.

Foto: hans-Jürgen Bauer

Tierliebhaberin Anne Meister hat gute Erfahrungen mit dem Tierheim gemacht. Dort hatte sie vor Jahren ihren Jako, einen Mischlingshund, bekommen. Ihren Vierbeiner brachte sie zum Besuch des Tierheims beim diesjährigen Tag der Offenen Tür mit. Sie schaut sich gerne Tiere an und hat dort Gelegenheit dazu. Denn 110 Hunde, 140 Katzen und viele Kleintiere — vom Meerschweinchen bis zum Kaninchen — warten darauf, in ein neues Zuhause vermittelt zu werden. Die Hunde sind sichtlich aufgeregt, stehen bellend am Zaun, wedeln mit dem Schwanz, während die Katzen im Katzenhaus Mittagsschlaf halten oder sich auf dem Kratzbaum verstecken. Anne Meister sieht sich derweil die Meerschweinchen im neuen Kaninchengehege gegenüber vom Katzenhaus an. "Aber ich will mich zurückhalten und kein neues Tier mitnehmen."

Während die Besucher im Katzenhaus an den Türen genaue Informationen zu Namen, geschätztem Alter und Charaktereigenschaften der Stubentiger bekommen, werden viele Hunde einzeln von Moderatorin Claudia Ludwig vorgestellt, die 20 Jahre lang die Sendung "Tiere suchen ein Zuhause" moderierte.

Monika Piasetzky, Geschäftsführerin des Tierschutzvereins, der das Tierheim betreibt, hofft darauf, dass sie nach dem Tag der Offenen Tür einige Tiere in gute Hände vermitteln kann. Denn der Aufenthalt der Tiere im Heim soll keine Dauerlösung sein viel Zuwendung bekommen die Tiere dort trotzdem, dank der Unterstützung der rund hundert ehrenamtlichen Mitarbeiter. "Sie gehen Gassi mit den Hunden, kümmern sich um Projekte und sind auch für Streicheleinheiten bei Katzen und Kleintieren zuständig", sagt Piasetzky. Der Tierschutzverein sei auf ihre Hilfe angewiesen. Sie wünscht sich mehr Mitglieder im Tierschutzverein, damit er die vielen Aufgaben erfüllen kann. Denn die Tradition des Einsatzes für Tiere — der Verein besteht seit 140 Jahren — müsse unbedingt fortgeführt werden.

Die Vermittlung der Tiere ist dabei Schwerpunkt, das zeigt auch der Tag der Offenen Tür. Die Besucher stehen Schlange bei den Mitarbeitern, kommen mit Problemen, holen sich Ratschläge von den Tierkennern.

Wer ein Tier mit nach Hause nehmen will, wird um Auskunft über das häusliche Umfeld gefragt. Denn die Tiere sollen richtig behandelt werden. Im Zweifel schauen sich die Mitarbeiter die Wohnung an. "In jedem Fall machen wir aber eine Nachkontrolle", erklärte Piasetzky. Wahrscheinlich kommen sie auch zu Anne Meister. Denn sie ist schwach geworden: "Ich habe hier ein nettes Kaninchen gesehen, das hat es mir richtig angetan." In dieser Woche noch möchte sie das Tier nach Hause holen.

(RP)
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