Jugend in Düsseldorf Theaterstück für Schulen richtet sich gegen „Bodyshaming“

Düsseldorf · Für ihren „unperfekten“ Körper schämen sich noch sehr viele, vor allem junge Menschen. Der Kinderschutzbund in Düsseldorf will die Selbstwahrnehmung und das Selbstwertgefühl von Jugendlichen mit einem Theaterstück stärken.

Für ihren „unperfekten“ Körper schämen sich noch sehr viele, vor allem junge Menschen. Gleichzeitig bekommen sie in Filmen, Werbebotschaften, auf Youtube, Facebook und Instagram aber jede Menge „perfekte“ Körper vor die Nase gehalten.

„Vor diesen Hintergrund geht es dem Kinderschutzbund darum, die Selbstwahrnehmung und das Selbstwertgefühl von Jugendlichen zu stärken und damit einen Beitrag zur Prävention von Mobbing und Depression zu leisten“, erklärt Hauke Duckwitz, Vorsitzender des Kinderschutzbundes in Düsseldorf, bei einer besonderen Theaterpremiere.

In dem „mobilen“ Theaterstück „Ich bin wie ich bin“ setzt die junge Regisseurin Marlene Hildebrand eine andere Botschaft gegen die Forderungen aus Mode, Werbung und Fitnisshype. Das Klassenzimmerstück wurde eigens für Schüler des achten bis zwölften Jahrgangs entwickelt.

Die Macher setzen mit dem, was dabei eine knappe Unterrichtsstunde lang an Dynamik, Auseinandersetzung, Neid, Ablehnung und Versöhnung auf der Bühne zu sehen ist, starke Impulse. „Es soll gezeigt werden, dass wir liebevoller auf den eigenen und auf andere Körper schauen müssen. Unser Körper ist mehr als nur Aussehen“, gibt Regisseurin Marlene Hildebrand einen kleinen Einblick von dem, was das Publikum erwartet.

Im Anschluss an die jeweilige Aufführung stehen die Regisseurin, Schauspieler und pädagogische Fachkräfte den jungen Menschen als Gesprächspartner zur Verfügung. „Wir hoffen, dass die Ansprache durch ein Theaterstück bei den Jugendlichen Kanäle öffnet, um sich selber besser wahrzunehmen und dann im Klassenverband offener und solidarischer über Themen wie Bodyshaming und auch die damit verbundenen Gefühle wie Scham, Trauer, Wut oder Einsamkeit sprechen zu können“, erklärt Alexandra Haußmann, Direktorin der Hulda-Pankok-Gesamtschule in Bilk, die als Kooperationsschule mit im Boot ist.

„Wir arbeiten mit mehr als 40 Beratern beim Sorgentelefon der Nummer gegen Kummer, bei dem Kinder- und Jugendliche anonym und kostenfrei über ihre Probleme sprechen können, zusammen. Am Samstag beraten hier nur Jugendliche. Wir kennen diese Themen aus den Beratungsgesprächen sehr gut und sind daher als Kinderschutzbund Hauptkooperationspartner dieses Theaterstücks“, ergänzt Duckwitz.

Zielgruppe des Stücks sind 14 bis 18-jährige Mädchen und Jungen, die mit Themen der Identitätsfindung beschäftigt sind. Ihre Akzeptanz in Gruppen stellen sie dabei oft über die eigene Akzeptanz. Deshalb richtet der Kinderschutzbund sein Angebot bewusst an diverse Gruppen, damit die Jugendlichen in und mit einer Gruppe abseits von Influencern auf Instagram gemeinsam neue Erfahrungen sammeln können.

Das Klassentheaterstück „Ich bin wie ich bin“ kann von Düsseldorfer Schulen und Jugendeinrichtungen gebucht werden. Kontakt: mueller@kinderschutzbund-duesseldorf.de

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