Kultur in Düsseldorf Theater Flin geht früher in die Sommerpause

Düsseldorf · Die bisherigen Leiter Philipp Kohlen-Priebe und Oliver Priebe haben sich via Facebook von ihren Besuchern verabschiedet. Die Corona-Pandemie verhindert die geplante Festzeit vor der Sommerpause.

Theater Flin in Düsseldorf-Flingern geht früher in die Sommerpause
Foto: Anne Orthen (ort)/Orthen, Anne (ort)

Philipp Kohlen-Priebe und Oliver Priebe werden das Theater Flin nicht wieder öffnen, sie starten in eine vorzeitige Sommerpause. 20 Jahre hat das Paar die Kleinkunstbühne geleitet, im Sommer übernimmt Kristof Stößel, Direktor der Komödie Wuppertal. Es ist ein Abschied ohne die ursprünglich geplante Festzeit, die in Düsseldorfs erster langer Nacht der Theater am 20. Juni gipfeln sollte. Die Corona-Pandemie hat den Intendanten die Tour vermasselt.

Sie haben sich via Facebook verabschiedet, was eine eigenartige Sache sein muss für Arrangeure eines beschaulichen Wohnzimmertheaters, dessen Gäste vom Chef stets persönlich begrüßt wurden. „Wir hätten wieder öffnen dürfen, aber der Aufwand war uns zu groß“, sagt Philipp Kohlen-Priebe. Zu wenig Plätze seien erlaubt, die Produktionen ohne Nähe nicht spielbar. „Vor drei Jahren haben wir die ersten Gespräche zur Übergabe des Flin geführt“, sagt der 64 Jahre alte Kohlen-Priebe. „Damals haben wir begonnen, Abschied zu nehmen. Es klingt komisch, aber die Tatsache, dass dieser Prozess keinen Schlusspunkt hat, tut richtig weh.“

Am 2., 3. und 4. Juni ist das Flin an der Ludenberger Straße noch einmal zwischen 15 und 18 geöffnet, damit Zuschauer Karten gegen Geld zurückgeben können. Das Haus war zuletzt über Monate ausverkauft, Verluste sind also programmiert. Ein Glück, dass es die vielen tröstlichen Worte von Publikum und Künstlern gibt, finden die scheidenden Theatermacher. „1000 Dank für alles. Vor allem für Eure Einzigartigkeit und danke, dass ich fast von Anfang an dabei sein durfte!“ schreibt Kabarettist Jens Neutag auf Facebook. Das Dabeigewesensein zählt auch. Ein bisschen.

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