Polizei Tempokontrollen in Oberbilk

Düsseldorf · Die Viertklässler der Grundschule an der Stoffelner Straße unternahmen gestern Mittag einen Ausflug in besonderer Mission. "An unserer Schule rasen die Autos immer so schnell vorbei – können Sie da nicht auch einmal fotografieren?", fragten sie die Polizei, die sich an der Oberbilker Allee postiert hatte.

 Polizist Dirk Höhner (li.) und Bernhard Piltz, FDP-Mitglied der Bezirksvertrung 3, bei der Tempomessung.

Polizist Dirk Höhner (li.) und Bernhard Piltz, FDP-Mitglied der Bezirksvertrung 3, bei der Tempomessung.

Foto: Bretz, Andreas

Die Viertklässler der Grundschule an der Stoffelner Straße unternahmen gestern Mittag einen Ausflug in besonderer Mission. "An unserer Schule rasen die Autos immer so schnell vorbei — können Sie da nicht auch einmal fotografieren?", fragten sie die Polizei, die sich an der Oberbilker Allee postiert hatte.

Das Anliegen der Grundschüler wurde von der Verkehrsdirektion der Polizei ebenso notiert wie die Wünsche einiger Oberbilker: Tempokontrollen auf der Kirch- und der Ellerstraße, mehr Nachdruck bei der Parküberwachung. Neben den Anregungen habe man viel Lob für die Aktion gehört, berichteten die Polizisten, die sonst, wenn sie das Lasermessgerät aufbauen, eher an Kritik gewohnt sind.

Zum Auftakt der neuen Gemeinschaftsaktion von Stadt und Verkehrspolizei aber, die sich jetzt sechs Wochen lang in Oberbilk um Falschparker, Raser, Rotlichtsünder (auch als Fußgänger und Radfahrer) und Gurtmuffel kümmern werden, hatte die Polizei die Bürger gezielt eingeladen, weitere Kontrollpunkte vorzuschlagen und auf Gefahrenstellen hinzuweisen.

Die Aktion ist Teil der so genannten Fußgängerkampagne, mit der Polizei, Stadt, Rheinbahn und Verkehrswacht seit längerem versuchen, die Zahl der Fußgängerunfälle zu verringern. "Wo das mit baulichen Mitteln nicht geht, muss es mit Kontrollen und Geldstrafen gehen", sagt Roland Hahn, als stellvertretender Leiter des Straßenverkehrsamts und Mitglied der Unfallkommission eher für die baulichen Maßnahmen zuständig.

Mit einem Umbau nämlich wäre der Raser, der gestern Morgen mit Tempo 61 durch die 30-km/h-Zone vor Altenheim und Schule über die Schmiedestraße preschte, kaum zu bremsen gewesen. Möglich, dass er sich nun vom zu erwartenden Bußgeldbescheid belehren lässt. Auf der Schmiedestraße hatte die Stadt einen ihrer Radarwagen postiert, drei weitere standen auf der Kölner, der Siegburger und der Heerstraße.

In knapp vier Stunden registrierten sie 208 Tempoüberschreitungen. Bei der Polizei waren es im gleichen Zeitraum allein an der Einmündung der Schmiedestraße auf die Oberbilker Allee 232, die zu schnell fuhren, dazu acht Fußgänger, die bei "rot" über die Fahrbahn gingen, neun Autofahrer mit Handy oder ohne Gurt und rund 40 Falschparker. "Alles Ursachen für Unfälle", sagt Verkehrsdirektor Martin Vonstein.

Sechs Stadtteile mit besonders hohen Unfallzahlen sollen je sechs Wochen im Fokus der Kontrolleure stehen. Nach Oberbilk steht Eller auf dem Plan. Wann und wo demnächst "geblitzt" wird, veröffentlicht die Polizei auf ihrer Homepage und in der Rheinischen Post.

(RP/jco/rc)
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