Düsseldorf Tempo 50 für den Südring

Düsseldorf · Geringere Höchstgeschwindigkeit wird für ein Jahr getestet.

 In dem Bereich des Südrings, in dem bislang Tempo 60 erlaubt war, liegt das Limit künftig bei 50 Kilometern pro Stunde.

In dem Bereich des Südrings, in dem bislang Tempo 60 erlaubt war, liegt das Limit künftig bei 50 Kilometern pro Stunde.

Foto: Andreas Endermann

Mit großer Mehrheit und gegen die Stimmen der FDP hat der Verkehrsausschuss gestern das zulässige Tempo auf dem Südring gesenkt. Autofahrer dürfen dort künftig maximal 50 statt 60 km/h fahren. Nach einem Jahr erhält der Ausschuss einen Bericht, ob sich die Ziele der Antragsteller von CDU, SPD und Grünen erfüllt haben. Sie wollen den Lärmschutz verbessern und die Staus verringern. Annahme ist dabei, dass bei geringerer Geschwindigkeit der Verkehr besser fließt und so die Sicherheit erhöht werden kann. Ferner würde der Südring nicht mehr so stark beschädigt wie bisher. Sollte der Test erfolgreich verlaufen, könnte Tempo 50 auch auf anderen großen Hauptstraßen eingeführt werden.

Die Fraktionen hatten die Kritik der Anwohner und insbesondere der Initiative "Staufreier Südring" aufgegriffen. Diese hatten erklärt, dass die Zahl der Fahrzeuge in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen sei und dabei insbesondere der Schwerlastverkehr zugenommen habe. Entsprechend seien Krach, Erschütterungen und Schadstoffemissionen gewachsen.

Der Sprecher der Initiative "Staufreier Südring", Jürgen Borrmann, hofft, dass die Entscheidung ein Neustart für die Verkehrspolitik in Düsseldorf bedeutet. Das Beispiel Südring habe gezeigt, dass die Ermessensausübung, die 1981 zugunsten von Tempo 60 gefallen war, nicht mehr haltbar ist. Bei einer Ermessensentscheidung müssten die Vorzüge die Nachteile überwiegen. Tatsächlich sei es aber so, dass die Verkehrssicherheit sinke, die Emissionen stiegen und der Haushalt der Kommune stärker belastet werde. Dies gelte es auch mit Blick auf die anderen mehr als 320 überlasteten Stellen in der Stadt zu bedenken. "Tempo 50 für den Südring ist der erste Schritt", sagte Borrmann. Nun gehe es darum, eine "klagefeste Begründung" zu finden, ein Lkw-Transitverbot auf den Straßen zu erlassen, die sich in der Baulastträgerschaft der Stadt befinden. "Für den Südring bedeutet das theoretisch einen Lkw-Rückgang um 60 Prozent", sagte der Initiativensprecher.

(hdf)
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