Düsseldorf Temperatur sinkt, Stimmung steigt

Düsseldorf · Mit tropischer Hitze von bis zu 40 Grad brach die vergangene Woche Rekorde. Jetzt haben sich die Temperaturen halbiert. Unsere Grafik zeigt, was die Schwankungen für Freibäder, Eisdielen, Museen und andere bedeuten.

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Foto: RP/Radowski

Gerade erst liegen die bisher heißesten Tage des Jahres mit Temperaturen von bis zu 40 Grad hinter uns, schon finden wir uns plötzlich in einer Kältewelle mit Regen, Sturm und Werten unterhalb der 20-Grad-Marke wieder.

Doch wie immer gilt: Was des einen Freud', ist des anderen Leid. Während sich Museen, Fitnessstudios und sogar Eisdielen nun wieder über mehr Besucher freuen können, lautet die Devise bei den Freibädern ganz klar: Je heißer, desto besser.

An einem kühlen Tag können es im Rheinbad auch mal nur an die 100 Besucher sein. Der Ansturm von fast 4000 Gästen heute vor einer Woche lag damit weit über dem Durchschnitt. Noch voller war es am Wochenende. "Mit insgesamt rund 23 000 Besuchern in allen Düsseldorfer Freibädern waren wir am Samstag schon nah dran, unseren Rekord aus dem Jahr 2012 von etwa 28 000 Gästen zu knacken", erklärt Pressesprecherin Romina Walterowicz.

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Nur die Ferienzeit, in der viele Düsseldorfer im Urlaub weilen, habe der Bädergesellschaft einen Strich durch die Rechnung gemacht. Beim Thema Wasser können auch die Stadtwerke mitreden: Der durchschnittliche Trinkwasserverbrauch pro Tag liegt in Düsseldorf bei etwa 155 000 m³.

Mit einer Gesamtmenge von 199 700 m³ übertraf der vergangene Donnerstag diesen Wert um mehr als 30 Prozent und stellte einen neuen Rekord auf: So viel Wasser an einem Tag verbrauchten die Düsseldorfer zehn Jahre lang nicht mehr. Dass sich die Werte am Wochenende dann trotz anhaltender Hitze wieder im Durchschnitt einpendelten, habe einen einfachen Grund, erklärt Pressesprecher Michael Pützhofen: Viele Menschen nutzten die freien Tage für einen Ausflug und waren nicht zu Hause.

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Foto: Bretz, Andreas

Glücklich über die niedrigeren Temperaturen ist hingegen Claudio Camerin, Inhaber der Eisdiele "Pia". "Bei Temperaturen von 35 Grad kommen die Menschen nicht in die Stadt zum Eisessen. Vor allem unsere vielen älteren Gäste bleiben dann lieber zu Hause", erklärt er. Das kann auch Jörn-Philipp Wulff, Rezeptionsmanager bei Holmes Place an der Königsallee, bestätigen. Trotz kompletter Klimatisierung besuchten an den heißen Tagen rund ein Drittel weniger Mitglieder den Fitnessclub. "Die meisten, die sich trotzdem zum Training motivieren können, kommen an solchen Tagen dann in den frühen Morgenstunden zu uns. Am Nachmittag und Abend wird es deutlich leerer. Man merkt, dass die Menschen umplanen und sich abends zu erschöpft fühlen, um Sport zu treiben", erklärt er.

Auch die Kunstsammlung NRW und das Museum Kunstpalast konnten nicht durch die angenehmen Innentemperaturen überzeugen: Sie verzeichneten während der Hitzewelle nur rund halb so viele Besucher wie sonst. Einzig die Stadtbüchereien haben einen leichten Vorteil: Zwar gingen auch bei ihnen die Ausleihen um rund ein Viertel zurück, die Nutzung des Online-Angebots stieg aber um etwa 10 Prozent.

Sowohl über die Kälte, als auch über extreme Hitze freut sich hingegen der Ufa-Palast: Eigentlich bedeuten steigende Temperaturen sinkende Besucherzahlen. Gekoppelt mit den Sommerferien und dem Start neuer Filme suchten aber fast doppelt so viele Menschen wie sonst Abkühlung im Kino. Einzig die Rheinbahn konnte keine Veränderungen durch die Temperaturschwankungen feststellen. Die Fahrgastzahlen hätten sich schätzungsweise im üblichen Rahmen bewegt, erklärte Pressesprecher Georg Schumacher. Kaum zu glauben beim Gedanken an die nicht-klimatisierten Straßenbahnen.

(RP)
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