Neue Ausrüstung geplant Technik der Bahnhofsuhr veraltet

Düsseldorf · Die Uhr am Turm des Bahnhofs stammt aus dem Jahr 1935 – mitsamt Innenleben. Bis zu einem Kurzschluss am Mittwochmorgen wurde sie über Hochspannung betrieben. Sie läuft inzwischen wieder, soll jetzt aber mit neuer LED-Technik ausgerüstet werden.

 Passanten und Mitarbeiter von Bahnhofs-Unternehmen nutzen die große Uhr am Turm häufig.

Passanten und Mitarbeiter von Bahnhofs-Unternehmen nutzen die große Uhr am Turm häufig.

Foto: Goettert, Christoph

Die Uhr am Turm des Bahnhofs stammt aus dem Jahr 1935 — mitsamt Innenleben. Bis zu einem Kurzschluss am Mittwochmorgen wurde sie über Hochspannung betrieben. Sie läuft inzwischen wieder, soll jetzt aber mit neuer LED-Technik ausgerüstet werden.

Sie hat lange gehalten, die Technik in der Bahnhofsuhr am Konrad-Adenauer-Platz: 1935 wurde sie eingebaut und seitdem praktisch nicht verändert. Am Mittwochmorgen um kurz nach 7 Uhr sorgte ein Kurzschluss dafür, dass der kleine Zeiger in Flammen stand — die Feuerwehr konnte den Brand nach 20 Minuten mit einem Kohlendioxidlöscher ersticken.

Doch das Kokeln hat das Bahnhofsmanagement der Bahn AG darauf aufmerksam gemacht, dass sich eine technische Restauration lohnen könnte: Schon vor drei Jahren war nämlich etwas ähnliches passiert. Damals hatte eine der drei anderen Uhren des viereckigen Turms Feuer gefangen und war anschließend auf den neuen Stand gebracht worden. Allerdings nur inhaltlich: Die Fassade des Bahnhofs samt Turm und Uhr gehört zu einem denkmalgeschützten Ensemble. Wer die runde Uhr damals designt und geschaffen hat, ist bei der Bahn nicht bekannt: Sie gilt als "nichts Besonderes".

"Hat immer funktioniert"

"Die Uhr besteht aus vier einzelnen Teilen — an jeder Seite des Turms hängt eines", erklärt Bahnhofsmanager Jörg Seelmeyer. "Sie werden über eine Mutteruhr in einer anderen Stadt betrieben." Die Mutteruhr sorgt dafür, dass alle Zeiger jede Minute einen Impuls erhalten, um zeitgleich weiter zu springen: Damit wird die maßgebliche Zeit des Bahnhofs angegeben. "Die Uhr hat auch immer prima funktioniert", bestätigt Götz Grauert, Inhaber der gleichnamigen Buchhandlung im umgebauten Bahnhof. "Ich schaue häufig während des Tages hinauf." Ähnlich machen es viele Passanten. Einer berichtete, dass er zwar keine Veränderung der Beleuchtung seit dem Kurzschluss am Mittwoch registriert habe. Allerdings seien die beiden Zeiger bereits am Dienstagabend nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr zu erkennen gewesen, während das Zifferblatt beleuchtet geblieben sein soll.

Betrieben werden die vier Turmuhren bisher über Hochspannung. "Das bedeutet, mit Strom über 1000 Volt", so ein Bahnhofssprecher. Mit der neuen LED-Technik werde die Uhr dann über Niedervolt laufen und sei durch die geringere Spannung von bis zu 400 Volt weniger anfällig für Kurzschlüsse: Das Prinzip ist der Taschenlampentechnik entliehen. Wann die Umrüstung erfolgt, war gestern noch nicht klar. Das hängt von den Angeboten ab, die die Firmen nach einer Ausschreibung der Bahn AG machen. Erst dann wird sich die Bahn entscheiden, ob es bei nur einer Restauration bleibt — oder ob es sogar günstiger kommt, den ganzen Turm mit den verbliebenen drei alten Uhren zu modernisieren.

Vorsicht bei Kurzschlüssen

Nicht immer gehen Kurzschlüsse so glimpflich ab wie in der Bahnhofsuhr. Immer wieder muss die Feuerwehr ausrücken, um durch Kurzschluss verursachte, gefährliche Brände zu löschen. "Ein Kurzschluss kann in allen elektrischen Geräten entstehen", erklärt ein Sprecher der Wehr. Und zwar dann, wenn durch einen technischen Effekt in der Elektronik ein Funke entsteht und es zusammen mit dem Strom zu einem Feuer kommt.

Um Unfälle zu vermeiden, rät die Feuerwehr, auf einen zusätzlichen Schutzschalter im Sicherungskasten zu achten, der inzwischen jedoch zum Standard zähle. Ganz wichtig sei es zudem , die Leitungen nicht zu überlasten: Steckdosen dürfen nicht mit mehr als 3000 Watt belegt werden. Die Stärken der jeweiligen Geräte wie Telefon, Fax und Fernseher gilt es zu addieren, wenn sie an einer Steckdose angeschlossen werden. Dass die Geräte möglichst nicht auf Standby stehen, gehört ebenso zu den Standard-Sicherheitsvorkehrungen.

(RP)
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