Weniger Wartezeit Taxis wollen Service erhöhen

Düsseldorf · Mit Hilfe eines neuen Funksystems soll die Wartezeit für Kunden verkürzt werden. Damit will Taxi-Düsseldorf rechtzeitig vor dem Song Contest sein Image aufpolieren. Die ersten Erfahrungen sind positiv.

 Bernd Grubert (links) hat das "Autobooking" entwickelt. Taxi-Düsseldorf-Geschäftsführer Dennis Klusmeier verspricht Vorteile für Kunden und Fahrer.

Bernd Grubert (links) hat das "Autobooking" entwickelt. Taxi-Düsseldorf-Geschäftsführer Dennis Klusmeier verspricht Vorteile für Kunden und Fahrer.

Foto: RP, Hans-Jürgen Bauer

Die Taxi-Branche ist um die Verbesserung ihres Rufs bemüht: schlechter Service, mangelnde Ortskenntnis und immer wieder auftretende Gerüchte über illegal gekaufte Lizenzen, dazu interner Ärger um ein neues Funksystem, das viel Geld gekostet hat, aber zumindest in der Anfangsphase für mehr Frust als Freude gesorgt hat: bei Fahrern und Kunden.

Jetzt betreibt Taxi Düsseldorf, rechtzeitig vor dem Eurovision Song Contest, eine Qualitäts- und Service-Offensive. Mit Hilfe einer neuen Software sollen vor allem die Wartezeiten für die Kunden verringert werden. "Vor allem für Geschäftsleute ist Zeit Geld", sagt Geschäftsführer Dennis Klusmeier. Da machten schon ein paar Minuten weniger Wartezeit auf den bestellten Wagen viel aus. "Autobooking" heißt das Zauberwort.

Kunden müssen nicht mehr die Taxizentrale anrufen und verlieren in der Warteschleife nicht mehr wertvolle Zeit, wenn sie einen Wagen benötigen, sondern schicken übers Telefon oder per E-Mail eine elfstellige Nummer auf einen Computer — der Rechner weiß, wohin das Taxi hinfahren muss. Diese und andere Informationen (beispielsweise die Zahlung mit Kreditkarte) hinterlegen Kunden bei der Anmeldung. Daraus ergibt sich ein Profil.

Davon machen bisher überwiegend Hotels und Gaststätten, aber auch Privatleute Gebrauch. Manche Hotels bestellen via "Autobooking" 50 Taxis pro Tag, sagt Klusmeier.

Nicht nur die Kunden sparen, sondern auch Taxi Düsseldorf. Durch die schnellere Vermittlung sind die Fahrzeuge besser ausgelastet. Das kann bei großen Messen zu einer spürbaren Entspannung führen. In der Vergangenheit gab es immer wieder Kritik daran, dass es zu Messezeiten nahezu unmöglich ist, ein Taxi zu bekommen. Und das, obwohl es mehr als 1300 Lizenzen in Düsseldorf gibt. Die Umstellung von CB-Funk auf Mobilfunkkarten soll weitere Verbesserungen bringen: Kunden erhalten einen Anruf, sobald ein bestelltes Taxi vorfährt. Das verhindert, dass sie unnötig lange draußen warten müssen — falls der Fahrer beispielsweise durch Staus aufgehalten wird.

Außerdem soll das neue System gewährleisten, dass Wagen im Stadtgebiet gleichmäßig verteilt sind — ebenfalls um Wartezeiten für Kunden und für die Fahrer das Warten auf Aufträge zu verringern. Dazu wurde die Stadt in 50 Zonen aufgeteilt. Klusmeier: "In der Zentrale können wir jetzt erkennen, wenn ein Fahrer in eine Zone reinfährt, wo ein Taxenstand frei ist und lotsen ihn dorthin. Das erleichtert auch die Vermittlung."

Die ersten Erfahrungen mit der neuen Technik sind positiv, sagt der Geschäftsführer von Taxi Düsseldorf. Die Bewährungsprobe steht aber noch aus: im Mai, wenn zum Song Contest und zur Messe Interpack viele Tausend Menschen in der Stadt unterwegs sind. Die könnten aber auch auf Busse und Bahnen ausweichen, sagt Klusmeier und kann sich einen kleinen Seitenhieb auf die Verantwortlichen bei Stadt und Rheinbahn nicht verkneifen: "Dafür werden ja sogar eigens Fahrer aus Frankfurt geholt."

(RP)
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