Satzungsänderung Taxi-Zentrale offen für alle Ausländer

Ausländer aus Staaten außerhalb der EU sollen in der Taxi-Genossenschaft künftig nicht mehr diskriminiert werden. Deshalb soll der Paragraph aus der Satzung gestrichen werden, der die Mitgliedschaft für ausländische Unternehmer verbietet. Das erklärten Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Taxi-Genossenschaft bei einem Treffen aller Unternehmer. "Es herrscht die Einsicht, dass diese Bestimmung nicht zum Anti-Diskriminierungs-Gesetz passt", sagte Taxi-Unternehmer Metin Demirkaya.

Es ist ein Ziel von Dennis Klusmeier, des neuen Vorstandsvorsitzenden der Genossenschaft, diesen Passus zu streichen, "weil er Unternehmer ausgrenzt und das Zusammenleben erschwert". Er setzt jetzt nach der einhelligen Stellungnahme darauf, dass die Generalversammlung der Genossenschaft im April den Paragraph streichen wird.

Viel türkische Unternehmer hoffen, dann auch Mitglieder der Genossenschaft zu werden und mitbestimmen zu können. Bisher konnten sie nur gegen eine monatliche Gebühr die Funkeinrichtungen und Stellplätze der Taxis nutzen. Diese Gebühr pro Auto ist 40Euro höher als für Mitglieder der Genossenschaft. Ein finanzieller Nachteil, über den sich viele ausländische Unternehmer geärgert haben. Allerdings soll es nach wie vor Aufnahmebedingungen für eine Mitgliedschaft geben - zum Beispiel keine Doppelmitgliedschaft bei anderen Zentralen oder Mietwagenunternehmen. "Wir könnten sonst von der Konkurrenz zu leicht beobachtet werden", so Klusmeier. Das Eintrittsgeld, das ein Mitglied zahlen muss, soll zudem die Anzahl der Wagen eines Unternehmers berücksichtigen. Bisher war die Zahlung für jedes Unternehmen gleich. Dadurch werden laut Klusemeier kleine Unternehmen benachteiligt.

Trotz dieser Neuerungen halten Kritiker der Genossenschaft die Option offen, eine zusätzliche dritte Taxi-Zentrale zu gründen, wenn die Mitbestimmung in der Genossenschaft zu gering scheine. Klusmeier will das verhindern, weil eine Zusammenarbeit dem Taxi-Gewerbe mehr Vorteile biete.

(VON MICHAEL BROCKERHOFF)
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